Verschlagwortet: Krieg

Wunschloses Unglück

Am Ende des Lebens stellt sich die Frage, welche tiefergehenden Ereignisse charakterlich prägend waren. Anhand der allein lebenden alternden Fanny veranschaulicht die Autorin, dass vieles nicht eigenmächtig zu steuern ist. Schicksalsschläge begleiten das Leben, schreiben sich in die Lebenshaltung ein und sind nicht verhandelbar. Als Kind versucht Fanny, die stolze...

Er kann aus der Erinnerung schauen!

Nach ihrem Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ erhält Anna Baar für ihren neuen Roman den Theodor Körner Förderpreis. Das titelgebende Träumen erscheint facettenreich als Phrase und Metapher, zieht sich durch, bis es sich langsam zunehmend immer mehr verdichtet. Das große Thema ist die Erinnerung, in ihrer ganzen Brüchigkeit. Erzählt wird...

Berichte aus dem Kriegsgebiet

Von Stadt zu Stadt begleiten die LeserInnen die Journalistin Janine di Giovanni durch ein Syrien in unterschiedlichen Stadien der kriegerischen Auseinandersetzungen im Jahr 2012. Während mehrerer Reisen trifft die Autorin auf KämpferInnen, politische AktivistInnen und ZivilistInnen verschiedenster Seiten und zeichnet ein verwirrendes, grauenhaftes und ausweglos scheinendes Bild eines Gebietes, in...

Wenn Geschichten neu geschrieben werden

Aus der Sicht eines Kindes schildert Francesca Sanna die beschwerliche Flucht einer Familie aus einem Kriegsgebiet. Sie findet einfache und dadurch umso eindringlichere Worte, um etwas schwer Erklärbares für Kinder nachvollziehbar werden zu lassen. Worte, die im Gedächtnis bleiben und die Leserin betroffen zurücklassen. Was bedeutet Flucht? Hoffnung, Enttäuschung, Verzweiflung,...

Schneegestöber

Lucys Bruder Simon ist verschwunden. Lucy, ihre Eltern Vera und Arnold, und beide Großeltern, sie alle haben eine Geschichte: Sie sind zutiefst beeinflusst von Ereignissen aus der Vergangenheit, aus dem Krieg, aus der Flucht und aus vergangenen Handlungen, die irgendwann ans Tageslicht kommen müssen. In ihrer reichen, lyrischen Sprache führt...

Die entblößte Königin

Maria Theresia, Königin von Österreich, hätte heuer ihren 300. Geburtstag gefeiert. Das wird mit zahllosen Büchern, Filmen, Dokus und Festen begangen. Die französische Philosophin Elisabeth Badinter hat sich die „Kaiser-Königin“ ebenfalls genauer angesehen. Dafür hat sie auch Briefe, Berichte von Spionen und Reisenden als Quellen herangezogen. Es sollte keine geschichtliche...

Männlicher Krieg? Weiblicher Friede?

Der Sammelband „Männer.Frauen.Krieg“ basiert auf einer gleichnamigen Tagung der Volkshochschule Osnabrück, welche Anfang 2015 durchgeführt wurde. Die verschiedenen Beiträge werfen Schlaglichter auf die Frage, welche Rolle das Geschlecht in Krieg und Frieden spielt(e). Der Beitrag von Christoph Rass bietet einen historischen Überblick und zeigt, dass Frauen durch alle Jahrhunderte in...

Private Gedanken sind politisch

Die neuste Ausgabe der L’Homme Schriften, welche sich der Geschichtswissenschaft aus einer feministischen Perspektive widmen, beschreibt die Funktion von Tagebüchern und behandelt Beispiele diaristischer Niederschriften von Frauen in kriegerischen Zeiten. Anhand der ausgewählten Texte lässt sich das Alltags(er)leben von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Die bekanntesten...

Reitversuche

Die Autorin Ruth Aspöck hat wichtige Ausschnitte aus dem Leben ihrer bosnischen Freundin Biljana Pani (im Roman Susana Jovanic) zusammengetragen, und dazu eine Ich-Erzählerin entworfen, deren Leben sich mit dem von Susana kreuzt. Susana flieht mit ihrem Sohn Alexander im Bosnienkrieg Anfang der 90er Jahre von Banja Luka nach Wien....