Verschlagwortet: Nationalsozialismus
Gleichgeschlechtliche Beziehungen waren in Österreich unter allen Regimen strafbar. Von der Monarchie über die erste Republik, den Austrofaschismus, den Nationalsozialismus bis in die zweite Republik hinein bis 1971. Das Gesetz galt in Österreich für Frauen und Männer, während in Deutschland nur männliche Homosexualität strafbar war. Diese Diskrepanz im Strafrecht wurde...
Sina Speits Monografie analysiert erinnerungskulturelle Aus-einandersetzungen der „Neuen Frauenbewegung“ in Deutschland zwischen 1968 und 1994. Anhand von Quellen wie feministischen Zeitschriften, Broschüren, Filmen und wissenschaftlichen Publikationen aus der historischen Frauenforschung untersucht Speit, wie Fragen nach NS-Täter*innenschaft, Widerstand und Opferperspektiven verhandelt wurden. Bereits im Umfeld der 68er-Bewegung hatten Feminist*innen begonnen, ihre...
Wie Menschen Orte prägen – und umgekehrt: Darum geht es bei Petra Reichenbachs Multimedia-Projekt und in dem dazu erschienenen Katalog. Sie fokussiert die Rolle der Frauen in der Lichterburg in Sachsen. Die Historie des Ortes in Kürze: Vom kleinen Kloster mit Kapelle zur von Kurfürstinnen kunstvoll konzipierten Schlossanlage, die –...
So der Untertitel des Buches, in dem Andrea Löw anhand von Briefen, Postkarten und Tagebüchern, geschrieben von Jüdinnen und Juden aus Deutschland und Österreich, das Leben, Leiden, Überleben und systematische Töten in den Ghettos und Vernichtungslagern des ‚Ostens’ rekonstruiert. Wie erging es diesen Menschen, die mit Zügen in die Ghettos...
Das NS-Regime hat in Österreich und Deutschland eine große Anzahl an Gebäuden hinterlassen, die durch ihre Errichtung oder ihre Nutzung durch dieses Regime als vergiftet oder kontaminiert bezeichnet werden können. Wie also umgehen mit diesen „Steinernen Zeugen einer dunklen Vergangenheit“? Im Rahmen zweier Tagungen, die in Innsbruck und in Linz...
Wer ist Hans Kesselbach zwischen den Jahren 1919–1945? Homosexueller Sohn eines liberal-konservativen Generals, der versehrt im Ersten Weltkrieg aufs Abstellgleis geschoben wurde, oder Geliebter Magda Goebbels, der medialisierten, idealisierten Mutter der Nation im engsten Vertrautenkreis um Hitler. Oder ist er ein aufgeweckter, politischer und rechtskundiger Emporkömmling, der sich als Diplomat...
Wie sehr Einstellungen und gesellschaftliche Bilder über Generationen hinweg tradiert werden, zeigt die Autorin dieses Buches anhand des Beispiels des Frauen-/Mutterbildes vom Nationalsozialismus bis heute. Theoretisch stark an psychoanalytische Konzepte von Schuld, Scham, Schweigen und Trauma angelehnt, erforscht sie anhand von generationenhomogenen, vorwiegend aus Nachkommen von Täter*innen bestehenden Gruppendiskussionen latente...
Die französische jüdische Philosophin Simone Weil hat diesen Essay kurz vor ihrem Tod 1943 verfasst. Ihre Kritik an Parteien und gewerkschaftlichen Organisationen, dass diese ihren Mitgliedern ein totalitäres absolutes Denken abverlangen, hängt eng mit ihren eigenen Erfahrungen in Organisationsstrukturen zusammen. Sie misst Parteien an deren Wahrheitsgehalt, einer zu entwickelnden Gerechtigkeit...
Der erste Teil bringt Lesenden das Leben und Schaffen der Sozialwissenschaftlerin Maria Dorothea Simon näher. Im zweiten Teil findet sich eine Auswahl von Schriften zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit wie beispielsweise Überlegungen zur Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit, zu Auswirkungen von Krankenhausaufenthalten bei Kindern oder zu Forderungen und Bedürfnissen Angehöriger von...
Emma Prochaszka ist geschieden, Kärntnerin, hat vier Kinder und arbeitet im Jahr 1940 schon seit einiger Zeit als Köchin in einem großen Hotel in Davos, das sich seit 1933 zu einer Nazi-Hochburg entwickelt hat. Emmas Kinder leben verteilt in Österreich bei Verwandten und bei den Großeltern in Brünn, Angehörigen der...