Verschlagwortet: USA

Mississippi 1946

Die US-amerikanische Autorin be-schreibt in ihrem 2009 erschienenen Debutroman die Geschichte einer schwarzen und einer weißen Farmerfamilie in Mississippi kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Story wird aus der Perspektive von sechs darin vorkommenden Personen erzählt. Die McAllens sind weiß, gebildet und besitzen eine Baumwollplantage. Die Jacksons sind...

Von Chikago nach Chicago

Chikago ist ein Ortsteil von Kittsee im Burgenland, nahe der Grenze zu Ungarn und der Slowakei. Zwischen den Weltkriegen kam es zu einer massenhaften Auswanderung von Menschen aus dieser Grenzregion „ins Amerika“, genauer nach Chicago. Theodora Bauer lässt uns diese Phase sehr intensiv miterleben, indem sie die Geschichte der Roma-Schwestern...

Konstruktive Querverbindungen

Angela Davis gilt als Ikone der Schwarzen Frauen- und Bürgerrechtsbewegung. In einem neuen Buch mit Gesprächen und Vorträgen sind die Thesen der mittlerweile emeritierten Philosophieprofessorin nachvollziehbar und gut lesbar festgehalten. Die besondere Stärke ihrer Argumentation liegt in der Zusammenführung scheinbar voneinander unabhängiger Diskussionen, wie etwa der Bewaffnung der amerikanischen Polizei...

Molly’s Vater war Bankräuber

Molly Brodak wird 1980 in den USA geboren. In dem Jahr, als sie dreizehn Jahre alt wird, überfällt ihr Vater etliche Banken, wird geschnappt und sitzt das erste Mal im Gefängnis. Brodak‘s Buch ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit, ihrem Verhältnis zur Mutter und zur Schwester und der Versuch...

Die Imkerin

Sue Hubbell ist Biologin, arbeitete als Bibliothekarin und wurde schließlich zur Imkerin. Ihr Buch über ihr Leben auf dem Land, genauer gesagt in den Ozark Mountains in Missouri/USA, hat sie bereits 1986 veröffentlicht, unter dem Originaltitel „A Country Year. Living the Question.“ Gemeinsam mit ihrem Mann lässt sich Sue Hubbell...

Gegen-Geschichte schreiben

Im Jahr 2015 wurde in vielfältiger Weise an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung Deutschlands vom Faschismus erinnert. Doch die mit diesen Ereignissen eng verbundene Geschichte Schwarzer Deutscher, die aus den Beziehungen zwischen afroamerikanischen Soldaten und deutschen Frauen hervorgegangen ist, findet in der offiziellen Geschichtsschreibung kaum Beachtung. „Kinder...

Anruf von „Jerry“

Joanna Rakoff hat mit „Lieber Mr. Salinger“ einen flotten Coming-of-Age-Roman geschrieben, für den sie reichlich aus ihren eigenen Erfahrungen schöpft. Als junge Studienabsolventin, die sich eben gegen ein Doktoratsstudium in Literaturwissenschaft entschieden hat, kommt sie Mitte der 1990er Jahre von einem längeren Aufenthalt in Großbritannien nach New York, um einen...

Jung – talentiert – interessant

Meg Wolitzers Buch „Die Interessanten“ ist eindeutig als großer amerikanischer Gegenwartsroman einzuordnen. Die in epischer Breite angelegte Handlung erstreckt sich von den 1970er Jahren, als sich eine Gruppe von Teenagern in einem künstlerischen Feriencamp zum Club der „Interessanten“ zusammenschließt, bis in die Gegenwart. Zentrales Thema ist, welche Faktoren Lebens- und...

Krankheiten sind Dämonen zuzuschreiben

Princeton 1905. Slades, Burrs, Wilsons sind nur einige Familien der alteingesessenen Elite des Universitätsstädtchens. Ihr Überlegenheitsgefühl ziehen sie aus fröhlich, frömmelnder Selbstgerechtigkeit, Rassismus und gänzlich unreflektierter Bigotterie. Und nun sehen sie sich auch durch einen vermeintlichen Fluch vereint, der die Familien nachhaltig dezimiert. Von Vampiren und New-Jersey-Teufeln wird gemunkelt. Ehemalige...

Geschichten vom Überleben

Es ist ein ausgezeichneter dystopischer Social Fiction Roman, den Edan Lepucki als ihr Debut vorlegt. Sie denkt glaubwürdig weiter, was passiert, wenn Wirtschafts- und Klimakrise (in den USA) ungehindert weiterwuchern. Nach diversen Naturkatastrophen bricht die Wirtschaft zusammen, Schulen, Universitäten, Geschäfte, Elektrizitätswerke schließen, Regierung und Behörden versagen, sehr viele Menschen sterben,...