Selbstfindung in der Natur
2009 befindet sich die Engländerin Amelia Marriette auf einem Tiefpunkt ihres Lebens. Sie ist unzufrieden in ihrem Job, leidet an Depressionen und ist einsam. Drei Jahre später lernt sie die Österreicherin Katie kennen, die beiden werden ein Paar und übersiedeln 2015 nach Kärnten. Dort beginnt sich Amelia wieder lebendig zu fühlen, ihre Schwermut verschwindet langsam und sie entdeckt die Natur für sich. Ein Jahr lang wandert Amelia auf dem 21 Kilometer langen Quellenwanderweg rund um Bad St. Leonhard. Auf allen Spaziergängen entdeckt sie etwas Neues, sie beobachtet Flora und Fauna im Wechsel der Jahreszeiten, schaut aber auch nach innen. Sie erzählt von ihrem vogelkundigen Vater, von dem sie die Liebe zur Natur gelernt hat. Sie denkt über Kunst und Kultur nach und über Shakespeare, der ihr besonders am Herzen liegt. Mit jeder Wanderung geht es Amelia besser. Beim Gehen ist sie ganz bei sich. Der Weg ist das Ziel. Achtsamkeit, Wahrnehmung und Wertschätzung sind ihre Begleiter. Durch das Gehen gelingt es ihr schließlich, sich selbst zu heilen, indem sie persönliche Erfahrungen, Emotionen, Ideen und Erinnerungen reflektiert. Amelia kehrt auch zu ihrer Liebe zur Fotografie zurück. Im Laufe der Wochen schärft sie nicht nur ihre Sinne, sondern findet auch einen neuen Lebensweg.
Ute Fuith
Marriette, Amelia: Alchemie des Gehens. Aus dem Engl. von Markus Hochegger und Claudia Kronlechner. 400 Seiten, Marriette, Bad St. Leonhard EUR 25,00