Zu Hause sein!
Als Pembos Baba einen Friseur salon in Hamburg erbt, zieht die ganze Familie aus der Türkei in die schon im August graue, verregnete norddeutsche Stadt. Pembo vermisst ihre beste Freundin Dilo, das Ringen und ihren unniedlichen Kater Süleyman. In ihrer neuen Schule in Hamburg fühlt sie sich zunächst nicht besonders willkommen, aber zum Glück gibt es Paul, dem es mit seinem Dicksein ähnlich geht und der auch wie sie „Halb und Halb“ ist. Pembo ist nämlich eine Köftoffel, halb türkisch, halb deutsch. Es ist kein toller Start für die Familie Mutlu in Deutschland, denn der Friseursalon entpuppt sich als Hundesalon, und Pembos Baba hat panische Angst vor Hunden. Pembos Mama muss also erstmal wieder tätowieren, obwohl sie eigentlich zurück an die Uni wollte. Aber Pembo lässt sich nicht unterkriegen und schafft es gemeinsam mit Paul nicht nur, ihren Papa vor der Pleite zu retten, sondern auch noch, eine neue Heimat zu finden.
„Pembo“ ist ein spannendes Abenteuer und eine Erzählung darüber, wie es gelingt, sich zu Hause zu fühlen, es ist eine Auseinandersetzung mit Vorurteilen unterschiedlicher Art und damit ein gelungenes, unterhaltsames Kinderbuch, das zum Nachdenken über gegenseitigen Respekt einlädt und bei dessen Lektüre die Leser_innen nebenbei auch noch einige türkische Worte und Sätze lernen können.
Paula Bolyos
Ayşe Bosse: Pembo. Halb und Halb macht doppelt glücklich. Illustriert von Ceylan Beyoğlu. 272 Seiten, Carlsen Verlag, Hamburg 2020, EUR 10,30 ab 9 J