Autor: m l

Was man dem Hass entgegensetzen kann

Ellen erzählt aus ihrer kindlichen Sicht von den Gräueln des Zweiten Weltkrieges. Ihrer jüdischen Mutter ist die Flucht nach Amerika gelungen, sie jedoch bleibt bei ihrer Großmutter. Sie erlebt die Deportation ihrer Spielkameradinnen, den Selbstmord ihrer Großmutter, der sie die Tabletten unwillig, aber dennoch reicht. Eine Kindheit, wie sie eigentlich...

Dichterin in einer irrsinnigen Welt

Die bedeutende russische Dichterin Marina Zwetajewa und ihre Tochter Ariadna Efron sind die Protagonistinnen des Romans der finnischen Autorin Riikka Pelo. Das Leben der beiden Frauen in einer – wie es die Dichterin immer stärker wahrnimmt – irrsinnig gewordenen Welt ist geprägt von Schicksalsschlägen und Not, aber auch von Liebe...

Weltuntergang und Paradies

In ihrem zweiten Roman nach dem wundervollen „Der Tag an dem ein Wal durch London schwamm“, erzählt Selja Ahava die Geschichte von Saara, deren Mutter eines Tages tot im Garten liegt, getroffen von einem Eisbrocken, den ein Flugzeug verlor. Es ist auch die Geschichte von Annu, Saaras Tante, die zum...

Facetten von vier Leben

Das magersüchtige Model Fiona, der Obdachlose Maik, Achim der Karrieretyp und Aline die brave Ehefrau sind die ProtagonistInnen von diesem Roman. Charaktere, die auf den ersten Blick wie eine Plattitüde wirken, schaffen es auch während des Romans nicht ganz, von sich zu überzeugen. Aline versucht verzweifelt den Schein eines perfekten...

Chinesische Konturen

Unterschiedliche kulturelle und historische Konstellationen treffen im Roman von Undine Radzevičiūtė aufeinander: hier beschreibt sie in kurzen Sätzen mit viel direkter Rede das Zusammenleben von vier Frauen in einer  EURopäischen Chinatown, dort führt sie die Leserin ins China des 18. Jahrhunderts. Die Protagonistinnen des gegenwärtigen Erzählstrangs, eine dauerrauchende Großmutter, eine...

Jeder Fall trifft die Welt

Die Literaturwissenschaftlerin Christa Bürger bezeichnet sie als Mystikerin der Straße: Emmy Hennings, die spätere Mitbegründerin und erfolgreiche Schauspielerin des Cabaret Voltaire beschreibt Lebensstationen der Einsamkeit, Brotlosigkeit, Prostitution und Gefängnis. Im 1920 erschienenen Tagebuch-Roman „Das Brandmal“ geht es um eine Reise durch Deutschland als Großstadtnomadin und Landstreicherin. Bei der Ankunft am...

Kalt

Die Entscheidung für dieses Buch fiel der Redaktion nicht schwer, wird doch die schwedische Autorin Karolina Ramqvist explizit als Feministin gefeiert. Dennoch ist der Zugang zum Roman „Die weiße Stadt“ und zur Protagonistin nicht leicht. Karin lebt isoliert und am Rande der Verwahrlosung alleine mit ihrem Baby in einem großen...

Marillen in Wien

Elisabetta wohnt seit ihrer Kindheit in den 1940er Jahren in Wien mit einem Marillenbaum im Garten. Der Keller wird regelmäßig mit neuen Marmeladegläsern gefüllt. Elisabetta lebt mit den Erinnerungen an den Verlust ihrer Familie im Holocaust und spricht mit den Geistern ihrer Schwestern, die sich ganz schön einmischen in ihr...

Hoffnung

Reykjavík Ende des 19. Jahrhunderts. Guðfinna arbeitet als Tagelöhnerin, meist als Wäscherin oder Kohlenträgerin, und wohnt zusammen mit mehreren anderen in einer kleinen Hütte. Ihre Herkunftsfamilie wurde nach dem Tod des Vaters auf dem Meer in alle Winde zerschlagen. Eine Zeit lang arbeitete sie als Magd auf dem Land. Doch...

Tippen und Shimmy Tanzen

Wien in den 1920er Jahren. Neue Freiheit nach dem Weltkrieg – Kino, Tanzen, vage Zukunftspläne. Das sind die Dinge, die das Leben von Susi Urban prägen. Der Vater ist gefallen, die Mutter kann das Familiengeschäft nicht halten und lebt mit ihren zwei Töchtern sehr bescheiden in der Vorstadt. Susi versucht...