Bild ist Sprache ist Text

Warum greifen Fotografinnen zum Stift? Warum drücken sie mit Worten aus, wenn doch ihre Sprache das Visuelle ist? Susanne Gramatzki und Renate Kroll erforschen den spannungsgeladenen Austausch zwischen Bild und Text, der mal konterkarierend, mal verstärkend sein kann. Ein Thema, das viele Fotografinnen beschäftigt: die nur scheinbare Objektivität von Bildern. Die gesammelten Texte bestehen aus Briefen, Memoiren, Essays, Autobiografischem, Kommentaren zur Fotografie, Lyrischem und Fiktionalem. Die Fotografinnen schreiben über das Wesen der Kunst, über die Fotografie, ihre Konzeption von Arbeit und über Erkenntnisse, Beobachtungen oder Begegnungen. Die Texte sind von den Herausgeberinnen sensibel kommentiert und bieten einen eindrucksvollen und persönlichen Einblick in das jeweilige Selbstverständnis, Leben oder Werk. Dabei ist es nicht die erste Kollaboration von Susanne Gramatzki und Renate Kroll, in der sich die beiden Literaturliebhaberinnen und – wissenschafterinnen auf die textlichen Spuren von Künstlerinnen machen. Im 2018 erschienenen Buch „Künstlerinnen schreiben“ beschäftigt sich das Duo bereits mit Schriften von Malerinnen, Bildhauerinnen und Zeichnerinnen aus drei Jahrhunderten. Spannende und berührende Texte starker Frauen in der Fotografie, empfehlenswert für Liebhaber*innen von Fotografie und Text.

PS

Keine Bilder ohne Worte. Fotografinnen und Filmemacherinnen und ihre Texte. Hg. von Susanne Gramatzki und Renate Kroll. 328 Seiten, AvivA, Berlin 2021 EUR 29,80