„Ich bin unglücklich.“ „Und?“
Eine Firma, die leidenden Menschen hilft, ihren Selbstmord oder besser gesagt ihren Weg ins Paradies kreativ, dramatisch und poetisch umzusetzen. Ein Drehbuch für den eigenen individuellen Suizid, filmisch aufgenommen und Freund_innen und Verwandten vorgeführt. Ein Szenario, das sich anhört wie eine dystopische Erzählung. Doch Paradise ist eine reine gesellschaftskritische Metapher und Kritik an der politischen Situation, in der sich die Menschen und hauptsächlich Frauen des Sudans befinden. Im sarkastischen Unterton werden die Leben hoffnungsloser Individuen geschildert. Jedes Kapitel beschreibt die Problematik einer anderen Person, die schlussendlich auf den Todeswunsch hinausläuft. Der Roman ist nun noch relevanter durch die kürzlich entfachten Proteste im Iran.
Ekaterina Levtonova
Sabah Sanhouri: Paradise. Aus dem Arab. von Christine Battermann. 168 Seiten, Schiler & Mücke, Berlin/Tübingen 2022 EUR 25,50