Mut zur Freiheit

Gertrude, die Tochter einer regimekritischen Familie, die ihre Ausbürgerung aus der DDR, Deutsche Demokratische Republik, beantragt hat, kommt neu in die Schulklasse von Ina. Die beiden Mädchen befreunden sich, damit beginnt eine herzerwärmende Geschichte über ihre Freundinnenschaft, die sie auch in schwierigen Zeiten stets zusammenhält. Die im Jahr 1972 geborene Autorin Judith Burger hat selbst diese Zeit in der DDR erlebt, das auch der Ort der Handlung ihres Debütromans in den 1970er Jahren ist. Es handelt sich um das Leben, die Freiheit und die Freundinnenschaft zweier junger Mädchen Ina und Gertrude. Die Autorin sagt im Nachwort des Romans, es gebe immer Menschen, die mutiger sind als andere, die etwas verändern, aber in der DDR hatten es diese Menschen nicht leicht. Den Freiheitsdrang eines sehr mutigen Mädchens zu entdecken, gilt als Grundlage für den Roman. Diese spannende gut lesbare Geschichte ist ein wichtiges Lehrbuch über den Zusammenhalt zweier Freundinnen, trotz des bestehenden politischen Regimes. Auch wenn der Fall der Mauer bereits 28 Jahre zurückliegt, so ist die Geschichte auch für die aktuelle Gesellschaftspolitik hilf- und lehrreich, weil noch heute weltweit mutige Menschen gegen totalitäre Regimes rebellieren. Was bedeutet gelebte Integration und Freiheit von politischen Flüchtlingen, aber auch politischer Verrat, Freundinnenschaft und Mut? Empfehlenswert!
Vero
Judith Burger: Gertrude grenzenlos. 240 Seiten, Gerstenberg, Hildesheim 2018 EUR 13,40