Verschlagwortet: Nationalsozialismus

Entschädigungswürdigkeit

Auch der aktuelle Roman von Ursula Krechel beschäftigt sich mit dem Nationalsozialismus und mit dem, was in der Gesellschaft nach 1945 schief rennt. Der Ich-Erzähler Bernhard Plank ist noch nicht auf der Welt, als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen. Sein Vater ist als Polizist einer von denen, die das menschenverachtende...

Die völkisch wertvolle Ehe

Die deutsche Mutter, Blutsgemeinschaft, bewusste Gattenwahl, erbgesunder Nachwuchs – ein Vokabular, das Albträume verursacht. Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen im Nationalsozialismus werden in den Beiträgen des Bandes untersucht. Originalmaterialien wie unter anderem Auszüge aus Feldpostbriefen, Tagebucheinträge, Fotografien, Propagandaschriften sowie die Analyse der vom Reichspropagandaministerium in Auftrag gegebenen Kinofilme führen...

Kampfkunst

Gunda Wendt beschreibt eine Zeit, die längst vergangen ist und dennoch in vielen Dingen an die Gegenwart erinnert. Beispielsweise die Kausalität von Lebensgestaltungsspielraum und Geschlecht. So wie heute gab es auch vor 100 Jahren (und vermutlich schon immer) Frauen, die trotz einschränkender Rahmenbedingungen gegen Konventionen agierten und gesellschaftlich vorgezeichnete Wege...

Für meine Enkel

Mit 80 Jahren blickt die Autorin auf ihr bewegtes Leben zurück und schreibt es auf den Wunsch ihrer Enkel auf. Die Autorin hat alles erlebt, was das 20. Jahrhundert zu bieten hatte. Kindheit im gepflegten Bürgertum Berlins, antisemitische Verfolgung als „Mischling ersten Grades“, Emigration nach England. Leben in London, gemeinsam...

Gegen das Vergessen

Die Werke von Mela Hartwig – Schauspielerin, Schriftstellerin und Malerin – wurden von den NationalsozialistInnen verboten und waren noch lange nach Ende des zweiten Weltkriegs vergessen – erst ab den 1990er Jahren wurden sie wieder neu aufgelegt. An ihre Erfolge der 1930er Jahre konnte die Schriftstellerin im Exil in London...

Eine Fluchtgeschichte

Gudrun Samuel ist eine lebensfrohe und mutige Jugendliche, als die Nazis in Deutschland an die Macht kommen. Schon bald versucht Gudrun für ihre Familie und Freundin, welche Jüd_innen sind, an gefälschte Papiere zu kommen, um Deutschland zu verlassen. Während ihre Freund_in samt Familie auf dem halben Weg in die USA...

Ein leidgetragenes Leben

Die diesjährige Gewinnerin des Leipziger Buchpreises Natascha Wodin leistet einen enormen Beitrag, indem sie das Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus anhand der Biografie ihrer Mutter Jewgenia beschreibt. Sie vermittelt, welche Wunden eine Revolution und ein Krieg bei einem Menschen aufreißen. Zunächst schildert sie die aufwendigen Recherchearbeiten, die sie betrieben hat, um...

Dieses Regime einen Millimeter aufhalten 

Frauenleben, aufmüpfige, unangepasste und widerständige und vom Glauben geprägte Frauenschicksale werden von den Autor_innen auf eine unterschiedliche Art und Weise vermittelt. Ein breites Spektrum an Oppositionshandlungen gegen den Nationalsozialismus und dessen repressive Konsequenzen wird dadurch sichtbar. Erika Dzeladini betrachtet individuelle Widerstandshandlungen anhand einer Untersuchung von Akten des Sondergerichtes Wien. Sie...

Ein neues Kapitel des Gedenkens 

Viel zu lange war der Gedenkdiskurs über Homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus ein Kampf um Anerkennung als Opfergruppe. Dieser Sammelband hingegen thematisiert jedoch den Übergang von vergessenen Opfergruppen hin zu einer (Rand)Gruppe der NS-Erinnerungskultur Europas. Gedenkpolitik ist ein Begriff mit vielen Facetten, der an der Schnittstelle von Geschichte, Kunst,...

Gedoppelte Rückblende

Ende der 1930er Jahre luden drei Wissenschaftler der Universität Harvard „alle, die Deutschland vor und nach Hitler gut kennen“ ein, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben und einzusenden. Es war ein wissenschaftliches Preisausschreiben, bei dem es ein Preisgeld für die besten Manuskripte zu gewinnen gab. Etwa 260 EmigrantInnen aus Deutschland und Österreich nahmen...