Kategorie: Belletristik

Suizid, Schreiben und ein Hundefreund

Der beste Freund der Ich-Erzählerin begeht unerwartet Suizid. Er unterrichtete Creative Writing an einem College in New York und war Autor, ganz gleich wie die Ich-Erzählerin, die immer noch unterrichtet, schreibt und in New York lebt. Kennengelernt haben sich die beiden in einem Seminar, das er gehalten hat. Viele Jahrzehnte...

Rom, Blues und das Leben

Eine geräumige und geheimnisvolle Wohnung in einem romantischen Palazzo, mitten in Rom, einst Liebesnest der schönen und eleganten Guenda. Dort wohnt Laura Sommer aus Buxtehude, 53, Deutschlehrerin, geschieden und fast wieder glücklich verheiratet mit ihrer großen Liebe Fabio, wenn er nicht gerade an ihrem Hochzeitstag unerwartet gestorben wäre. Tief in...

Viele Orte. Überall.

Als Tochter bengalesischer Eltern in London geboren, in Rhode Island aufgewachsen und derzeit ansässig in New York, schrieb die Pulitzerpreisträgerin Jhumpa Lahiri ihren aktuellen Roman während eines mehrjährigen Aufenthalts in Italien. Die Protagonistin in „Wo ich mich finde“ ist allerdings eine Frau, die ihren italienischen Geburtsort nie verlassen hat. –...

Roadtrip Blues

Eine Frau reist alleine durch die Südstaaten der USA, im Gepäck eine Biografie der Bluessängerin Billie Holiday. Zwischen Autobahnen, Raststätten und Museumsbesuchen erliest sie sich das Leben der Musikerin, deren Lieder ihr zum Soundtrack für den Roadtrip werden. Der Blues scheint mit der Landschaft, den Menschen und den Gebäuden verwoben...

Mamie, Maman und Lisa

Dieser Roman erzählt die Geschichte dreier Frauengenerationen zwischen Tunesien, Frankreich und Deutschland. Lucile oder Mamie, die Großmutter, kommt als Ich-Erzählerin zu Beginn zu Wort und setzt mit ihrem Erguss über die Unzumutbarkeit der Mutterschaft auch den Rahmen für die Lebensgeschichten der Tochter Marie und Enkelin Lisa. Mamie und Marie sterben...

Weibliche Postmoderne aus der Slowakei

Wer kennt hierzulande die slowakische Autorin Rút Lichnerová? Vielleicht ändert daran etwas der bereits 1998 auf Slowakisch erschienene, nun auf Deutsch vorliegende schmale Prosaband mit dem täuschend herzigen Titel „Das blinde Fischlein“. Der autobiografisch anmutende Text hebt an mit einer Kindheitserinnerung der Ich-Erzählerin an ihren Vater, einen gläubigen Frauenarzt in...

Riskantes Unterfangen

Der in den USA angesehene Ornithologe Juri kehrt nach einigen Jahrzehnten nach Murmansk am nördlichen Polarkreis zurück, nachdem sein verhasster Vater Rubin mit Leberkrebs im Sterben liegt. Es ist für ihn eine Reise in die Vergangenheit, die für ihn viel Unangenehmes hervorbringt. Juris Vater gibt ihm den Auftrag aufzuklären, was...

Ruf des Lebens

Eingebettet ins Berlin der späten 20er Jahre setzt Linda Winterberg im Band 2 ihrer Hebammensaga die Erzählung von den Lebenswegen dreier junger Frauen fort. Dabei rückt sie ihre Protagonistinnen, deren Eigenständigkeit und Freundinnenschaft samt Herausforderungen in den Vordergrund. Die Atmosphäre ist geprägt von der Weltwirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger sind...

Steinige Wege zur Gleichberechtigung

Die preußischen Universitäten sind um 1900 alles andere als gleichberechtigt: Frauen können weder als ordentliche Studentinnen sämtliche Vorlesungen besuchen, noch Professorinnen werden. Drei junge Frauen, die sich trotz aller Unterschiede in ihrem Wissensdrang und ihrer Neugierde ähneln, verändern nachhaltig die berühmte Friedrich-Wilhelm Universität: Lise Meitner, die heutzutage bekannte Physikerin, musste...

Fressen und gefressen werden

Marco ist ein einsamer Mann, nachdem ihn seine Frau nach dem plötzlichen Tod des gemeinsamen Kindes verlassen hat. Er arbeitet auf einem Schlachthof, damit er für die Pflege seines Vaters aufkommen kann. Im Roman von Agustina Bazterrica sind die Tiere weltweit von einem Virus befallen, der sie für die Menschen...