Kategorie: Romane

Aller Anfang ist schwer – und ein Neuanfang umso mehr

Ein sicherer Ort ist der Folgeroman von That`s Life in Dystopia und spielt circa zehn Jahre nach einer Katastrophe, bei der ein Großteil der Menschheit das Leben verloren hat. Kleinere Gruppen haben auf der Welt verteilt überlebt und sind dabei, neue Gesellschaften zu etablieren. Die Vorstellung, Gesellschaften neu zu strukturieren...

Ein Haushalt – unterschiedliche Leben

In „Halbe Leben“ erzählt Susanne Gregor von einer Zweckwohngemeinschaft aus dem Blickwinkel von drei Frauen: dem der beruflich erfolgreichen Architektin Klara, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter Ada in einem Haus in Oberösterreich wohnt; aus dem ihrer Mutter Irene, die nach einem Schlaganfall bei ihnen einzieht und Unterstützung benötigt...

Der ländlichen Enge entwachsen

Lore wächst in den 1990er Jahren auf dem Land auf. Nur ihre Brüder dürfen dem Großvater helfen, der die Großmutter mit Schweigen bestraft, wenn der Tisch nicht richtig gedeckt ist oder wenn er das Chaos sieht, wenn Lore mit der Großmutter Höhlen unter dem Esstisch baut. Auch alle Geschichten vom...

Kind bekommen, Kind sein

Berührend und melancholisch wie der Mond: Paulina Czienskowskis neuer Roman liest sich eher wie ein Gedicht in mehreren Akten. Wer Handlung und Spannung erwartet, wird enttäuscht – die Lektüre verlangt langsames Lesen und eine Begeisterung für Sprache, die Aufmerksamkeit beansprucht. Zyklisch tastet sich die Erzählerin an ihre Kindheit heran. Vor...

Liebe, Mutterschaft und Partnergewalt

Eine Frau verliebt sich in einen Mann. Sie bekommen ein gemeinsames Kind. Weil der Mann zu lethargisch ist, trennt sich die Frau von ihm. Die Frau verliebt sich erneut. Der neue Mann ist sprachgewandt, politisch und ihre große Liebe. Seine Stimmungsschwankungen, seine Ausraster und alle anderen Warnzeichen werden ignoriert. Bis...

Autofrei oder ist das die Zukunft?

Schalentiere am Waldboden ist ein Debütroman, der schnell Lust auf mehr macht. Die Autorin erzählt in fantasievollen, bunten Bildern vom Leben in einem zum klima-neutralen Musterdorf auserkorenen Ort. Diese scheinbare ländliche Idylle und das Begehren nach einer perfekten Welt zerplatzen beim Lesen so schnell wie der Traum der Zugezogenen vom...

Mit der Großmutter dem Sterben auf der Spur

In ihrem Debütroman Sterben üben widmet sich Katharina Feist-Merhaut Fragen rund um Tod, Alter und Pflege. Sie sucht Antworten in Literatur, Familiengeschichte und vor allem im Gespräch mit ihrer wortgewandten Großmutter. Die Enkelin begleitet sie durch den Alltag, dokumentiert ihren Alterungsprozess, fotografiert und befragt sie. Aus der Perspektive der Enkelin...

Vom Überleben und Leben

„Haben wir kein Salz“, fragt Johannes beim Abendessen. Seine Frau Helene sitzt nach einem Tag voll mit dem „Rufen, Wollen, Streiten, Bitten und Brüllen“ der drei Kinder erschöpft am Tisch. Ohne ein Wort zu sagen, steht Helene vom Tisch auf, geht zum Balkon und stürzt sich in die Tiefe. Ihr...

Zwischenwelten

Isor ist ein wildes Kind. Sie tobt, ist wütend und reißt oft aus. Nicht selten bringt sie ihre Eltern zur Verzweiflung. Dennoch verfügt Isor über einige erstaunliche Talente, so kann sie etwa auf lautmalerische Art fremde Sprachen imitieren. Die Mutter erkennt die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Kindes. Sie weiß, dass Isor...

Über die Wichtigkeit, Geschichte(n) zu erzählen

Die Geschichte der Alevit:innen ist eine unterdrückte Geschichte. Dabei ist es eine Geschichte, die so wichtig ist für die Geschichte der Türkei und die Geschichte Deutschlands und Österreichs. Eine Vielzahl der Migrant:innen aus der Türkei in den 1970er Jahren waren Alevit:innen, die dort vor politischer und religiöser Verfolgung flüchteten. Viele...