Kategorie: Romane

Generation Praktikum wird erwachsen

Annika ist 25+, hat einen Bachelor in Kulturwissenschaften und macht ein Praktikum nach dem anderen, in einer Stadt nach der anderen. Einen richtigen Job findet sie nicht. Wir lernen sie am Ende eines Praktikums kennen, als sie – wie so oft – die Nacht alleine in ihrem Wohnheim verbringt und...

Möglichkeiten und deren Begrenzung

Inge Stein lebt im Ost-Berlin der 1980er Jahre, die Stadt, in die sie bei erster Gelegenheit, das öde Landleben hinter sich zu lassen, zieht. Doch auch hier ist es schwierig. Sich oppositionspolitisch engagieren oder nicht, und wenn ja, wie weit? Männer lieben oder Frauen oder ist Sex überhaupt so wichtig?...

„Gestern warst du noch da …“

Die Geschichte von Nadja und Martin. Sie, Journalistin, Mitte 30, „Zonenkind“, aufgewachsen in einem Land, das es nicht mehr gibt, hat die Wende als Jugendliche erlebt. Wohnt in Berlin. Er, Wirtschaftsberater, Anfang 50, deutscher Jude, dessen Eltern Auschwitz, Dachau und Ravensbrück überlebt haben, aufgewachsen in Frankfurt am Main, lebt in...

Erzwungene Kraftanstrengungen

Die Berliner Autorin beschreibt in behutsamer Weise, wie sich ihr Lebensgefährte aufgrund eines Sturzes von der Leiter bei der Wohnungsrenovierung neu in seinem Leben zurecht finden muss, da er querschnittsgelähmt ist. Obgleich sie gewillt ist, weiterhin das Leben mit ihm zu teilen, ist die Änderung zahlreicher Alltagsrituale unvermeidbar, wenn Bewegung...

Bereit für ein intensives Leseerlebnis?

Das geht unter die Haut! Jovana Reisinger, Filmemacherin und bildende Künstlerin, liefert mit dem Roman „Still halten“ ihr erstes Werk als Autorin ab. Der Protagonistin, die namenlos bleibt und hauptsächlich aus der Ich-Perspektive erzählt, geht es nicht gut und ihr wurde eine ärztliche Auszeit verschrieben. Während dieser Auszeit stirbt ihre...

Die Begleitung eines Demenzkranken

Tagebücher zu Gedanken der Tochter über einen Zeitabschnitt im Leben des „Herrn Vattern“. Gezeigt wird das langsame Wahrnehmen der leichten Altersdefizite bis zur fortschreitenden Demenz des Betroffenen aus der Sicht der hauptsächlichen Pflege- und Bezugsfigur, der Tochter. Dabei fallen die immer stärker werdende Überforderung und deren Symptome der Tochter auf,...

Wien – gestern und heute

Susanne Scholl spannt in ihrem in Wien spielenden Roman „Wachtraum“ einen weiten Bogen von der Zeit des Zweiten Weltkriegs in die Gegenwart und wechselt dabei immer wieder zwischen der Sicht ihrer wichtigsten ProtagonistInnen. Fritzi wächst in der Zwischenkriegszeit in einer jüdischen Familie in Wien auf. Gemeinsam mit ihrer Schwester flieht...

Musik als Überlebenshilfe im Holocaust

Der junge Cellist und Musikalienhändler Aaron Stern und seine Frau Leah müssen 1939 unter dem immer größer werdenden Druck der Nationalsozialisten aus Hamburg fliehen. Ihre gerade erst zur Welt gekommene Tochter Alma lassen sie schweren Herzens bei deutschen Freunden zurück, die versprechen, sie wie ihr eigenes Kind großzuziehen. Nachdem das...

Stärker als das Leben

Der Schrecken des Konzentrationslagers Theresienstadt für eine betagte Jüdin wird in Tagebuchform geboten. Zufällig finden die Großnichten und -neffen von Camilla Hirsch, die in Prag geboren wurde und in Wien lebte, dieses Tagebuch. Sie lesen es, sind beeindruckt, fassungslos und traurig. Nach dem Besuch einer Veranstaltung der jüdischen Gemeinde in...

Gegenwart? Vergangenheit?

Der Autorin gelingt es, mit der von ihr prägnant eingesetzten Sprache in wenigen Worten viel auszudrücken. Die Ereignisse und Personen sind dermaßen lebendig geschildert, dass man sich als Leserin immer in das Geschehen miteinbezogen fühlt. Ähnlich wie in einem Film beleuchtet sie verschiedene Situationen kurz, die sie abrupt, wie bei...