Kategorie: Romane

Positionen 

Nach „Die Interessanten“ erschien nun mit „Die Stellung“ ein weiterer Roman von Meg Wolitzer auf Deutsch. Im Original erschien er bereits 2005 und kann somit als ein Heranschreiben an die Perfektion des späteren Romans gelesen werden. Gemeinsam ist den beiden Büchern, dass sie die Leben einer Reihe von ProtagonistInnen über...

„Ohne Punkt und Komma“ 

Keine leichte Kost: Der vielfach ausgezeichnete Debütroman von Eimaer McBride in der gleichwohl gelobten Übersetzung überzeugt durch eine einzigartige Sprache. Doch nicht nur die eigenwillige, staccatoartige Sprache, sondern vor allem auch der Inhalt, die Erinnerungen und die Geschichten einer jungen Frau, die in einer irischen Kleinstadt aufwächst, gezeichnet vom strengen...

Übereinandergelagerte Zustände 

Izy Lewin, 26 Jahre alt, „Migrationsvordergrund“, von Beruf Pianistin und Komponistin, erzählt von ihren Gedanken, Gefühlen und Episoden aus ihrem Alltag, zwischen Traum und Wirklichkeit, angesiedelt in der Gegenwart, Vergangenheit und in der Zukunft. Sie lebt schon um die zwanzig Jahre lang in Berlin, trinkt und raucht viel und hat...

Hochkomplexe Story mit Kultcharakter 

(A B C … H) I. J. Kay, Pseudonym einer Britin, Jahrgang 1961, erzählt uns in ihrem Debutroman die scheußliche Geschichte von Louise – manchmal auch Kim oder Catherine oder andere Namen/Identitäten. Die Handlung spielt irgendwo in der Nähe von London, Reading oder Bristol zwischen den 1970er und den 1990er...

Gehen, wohin man will? 

„Eine Frau im Exil, so entfremdet, dass sie die Ihren nicht mehr erkennt. Ihre Hingabe für dieses Land macht sich durch Übereifer verdächtig.“ „Erschlagt die Armen!“ ist der Titel eines Gedichtes von Baudelaire. Die Protagonistin des Romans mit indischer Herkunft schlägt einem Migranten in der Metro eine Weinflasche auf den...

Ab morgen eine rundum gute Mutter 

‚Das glücklichste Baby der Welt‘ liegt als Lektüre auf dem Nachttisch der schwangeren Ich-Erzählerin. Überglücklich wird auch sie selbst sein, sobald ihr Baby auf der Welt ist. Lasse wird es heißen, sein Vater wird es abgrundtief lieben und sie und Lennart werden dann endlich das Traumpaar sein, das sie wären,...

Jakob und Juli… 

– das klang wie ein Versprechen. Jakob hat dieses Versprechen gebrochen und Juli vor Jahren verlassen, nun kündigt er lakonisch seine Wiederkehr an: „Ich komme in 12 Tagen.“ Während Juli – eine chaotische, wenig erfolgreiche Schriftstellerin – überlegt, ob sie den Kerl wiederhaben will, begegnet sie 12 Menschen: ihren neurotischen Eltern, ihrem zittrigen Zahnarzt, mit...

Bora und Jugo – Windlieben 

Im Roman treiben die Protagonistin Mara und der zunächst Unbekannte Andrej im wahrsten Sinne des Wortes im Wind. Sie treffen auf einer kleinen Insel aufeinander: Hier begleitet in den Sommermonaten das Eintreffen von TouristInnen mit den Schiffen und ihre abendlichen Abfahrten den Tagesrhythmus am Hafen. Mara ist Künstlerin, Schriftstellerin, doch...

Solange es Menschen gibt! 

Einmal mehr beweist Jenny Erpenbeck in ihrem aktuellen Roman, dass Menschen durch zeitliche Ereignisse veränderungswillig sind, und dass dabei Zufälle eine große Rolle spielen. Als afrikanische Asylwerber am Oranienplatz in Berlin einen Hungerstreik machen, wecken sie das Interesse eines Passanten, es ist der verwitwete emeritierte Altphilologe Richard. Er nimmt Kontakt...

Spuren kolonialer Narben 

Die Erzählstimme des Buches Kambili, das sechzehnjährige Mädchen nigerianischer Herkunft, lebt in einer diktatorisch durchstrukturierten Welt, die von ihrem Vater bestimmt wird. Kambilis Familie, bestehend aus ihrem Bruder Jaja und den Eltern, lebt in wohlhabenden Verhältnissen und ist äußerst großzügig gegenüber ihren katholischen Glaubensbrüdern und -schwestern. Der Vater, als Symbol...