Verschlagwortet: Identität

Starke Erinnerungen

Frankreich und Japan gelten als Trendsetter für Comics und gezeichnete Romane. Langsam schwappt die erzählerische Form der Graphic Novel auch in den deutschsprachigen Raum über. Völlig zurecht entsteht durch die Erzählform der doppelten Autorinnenschaft von Wort und Bild doch eine neue Ebene der Wahrnehmung. Mit Fußnoten gelingt Nacha Vollenweider ein...

Das Abziehbild

Junge Georgier*innen, die in Amsterdam, einer Stadt ohne Vorhänge an den Fenstern, in der Drogen legal sind, versuchen, sich ihre Existenzen aufzubauen. Sie sind dem krisen- und kriegsgeschüttelten Georgien entflohen. Astamur, Ornithologe, ist dem Vogelzug der Nachtigallen aus dem iranischen Isfahan auf der Spur. Und sich selbst. Seit seiner frühen...

Bosporus ohne Romantik

Seit ihrem Studium in Deutschland arbeitet Fatma, eine Kurdin aus Mittel-anatolien, bei einem niederländischen Konzern. Als ihr Arbeitsplatz einer Umstrukturierung zum Opfer fällt, nutzt sie die Gelegenheit, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen und nach Istanbul zu ziehen. Entstanden ist die Idee auf einer ihrer Dienstreisen, da war sie...

Meine Sprache – ein Stein

Eine spannende zweisprachige Anthologie von Gedichten deutscher und palästinensischer Dichter_innen über Identität. In der Einführung macht Amjad Nasser jedoch klar, dass es nicht um die Repräsentation von nationalen Identitäten geht, vielmehr wird poetisch Geschichte und Geschichtliches vermittelt. Kollektive Identitäten verhandeln zwischen Individuum und Geschichte. Diese theoretische Einleitung klingt durchaus schlüssig,...

Genie im Kollektiv

Stell dir vor, du liest ein Interview und du weißt weder, wer es geführt, noch wer die interviewte Person ist. Und dann liest du noch Prosa, Lyrik, theoretische Überlegungen über Literatur und den Literaturbetrieb und findest da ebenfalls keine Namensangaben. Klingt spannend? Ist es auch. Die zweite Ausgabe von Politisch...

Chinesische Konturen

Unterschiedliche kulturelle und historische Konstellationen treffen im Roman von Undine Radzevičiūtė aufeinander: hier beschreibt sie in kurzen Sätzen mit viel direkter Rede das Zusammenleben von vier Frauen in einer  EURopäischen Chinatown, dort führt sie die Leserin ins China des 18. Jahrhunderts. Die Protagonistinnen des gegenwärtigen Erzählstrangs, eine dauerrauchende Großmutter, eine...

Gendering Auschwitz

Was hat die Haft in Auschwitz mit den Körpern, der Sexualität, der Identität der Inhaftierten gemacht? Lässt sich aus den Texten von Auschwitz-Überlebenden ein „doing gender“ herauslesen? War das Schreiben ein Akt, mit dem das eigene Selbst wieder errichtet werden konnte, nachdem in Auschwitz versucht wurde, dieses Selbst der Inhaftierten...

Aktuelles zu Inter* und Trans*

Der Sammelband zu Inter* und Trans* Identitäten ist Ergebnis einer interdisziplinären Klausurwoche 2014 an der Martin-Luther Universität in Halle-Wittenberg. Ein Anlass für diese Klausurwoche war die viel beachtete Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zu Inter* im Jahr 2012, in der z.B. die Erweiterung der Geschlechterkategorien empfohlen wurde (Mann, Frau, „Anders“). Forscher_innen,...

Übereinandergelagerte Zustände 

Izy Lewin, 26 Jahre alt, „Migrationsvordergrund“, von Beruf Pianistin und Komponistin, erzählt von ihren Gedanken, Gefühlen und Episoden aus ihrem Alltag, zwischen Traum und Wirklichkeit, angesiedelt in der Gegenwart, Vergangenheit und in der Zukunft. Sie lebt schon um die zwanzig Jahre lang in Berlin, trinkt und raucht viel und hat...

Kollektivitätsverständnis revisited

Der Band sucht einen Blickwechsel, weg vom „Kollektivitätsverständnis im Sinne einer weitgehend homogenen Solidar- und Interessengemeinschaft“ und stellt folgende Fragen: „Inwiefern lässt sich das Eingewobensein in soziale Bezüge in einem stärkeren Sinn als Form kollektiver Bindung verstehen? In welchem Verhältnis stehen derartige Kollektivitätsverständnisse zu jenen, die in der feministischen Intersektionalitätsdiskussion...