Autor: m l

Sinn und Bedeutung des Strafvollzugs

Die ehrenamtliche Bewährungshelferin und Sozialwissenschaftlerin Victoria Schmidt-Heuschele stellt in einer qualitativen Studie die Frage, welchen subjektiven Sinn und welche Bedeutung der Strafvollzug in den Selbstaussagen hafterfahrener Frauen hat bzw. wie die biografische Verarbeitung von Hafterfahrungen erfolgt. Sie will jedoch „keine evaluierende Betrachtung des Strafvollzugs, bestimmter Resozialisierungsmaßnahmen, [……] der Entlassungsvorbereitung bzw....

Nazihintergrund versus Migrationshintergrund

Der deutsche Gesellschaftsvertrag der Nachkriegszeit geht von der erfolgreichen Aufarbeitung und Bewältigung von Faschismus, Holocaust und Antisemitismus aus. Esra Özyürek, Soziologin, Politikwissenschafterin und Anthropologin in Cambridge mit türkischen Wurzeln untersucht, welche Position muslimischen Migrant*innen in dieser Aufarbeitung und der damit verbundenen Erinnerungskultur zugewiesen wird. Die mangelnde Aufarbeitung von Antisemitismus und...

Fehlende Vielfalt in Kinderbüchern

Lisa Pychlau-Ezli beschreibt in Und raus bist du sehr nüchtern die fehlende positive Darstellung von vielfältigen Identitäten in den deutschsprachigen Kinderbüchern und die damit einhergehenden fehlenden positiven Identifikationsmöglichkeiten von BIPOC (Black People, Indigenous People and People of Colour)-Kindern, FLINTA (Frauen, Lesben, inter*Personen, nicht-binäre Personen, trans und agender Personen)-Kindern, jüdischen Kindern...

Wir brauchen die Menschlichkeit

Im Mittelpunkt der Studie steht die Debatte um verpflichtende Werte- und Orientierungskurse für Geflüchtete, die demokratische Prinzipien sowie Geschlechtergleichstellung vermitteln sollen. Während dies einerseits als notwendige Maßnahme zur sozialen Kohäsion gesehen wird, kritisieren andere, dass die Kurse dazu genutzt werden, kulturelle Differenzen zu betonen und Geflüchtete zu normieren. Die Analyse...

Biografische Herausforderungen

Die Publikation geht auf eine Vortragsreihe der Universität Potsdam zurück und versammelt Werkstattgespräche mit Biograf*innen über Herausforderungen ihres Forschens und Schreibens über Hinterlassenschaften von Jüd*innen bzw. Menschen jüdischer Herkunft. Heute ist biografisches Schreiben angesiedelt zwischen Wissenschaft und Literatur, Sachbuch und Belletristik. „Ein wesentliches Charakteristikum der Biografie als Forschungsmethode und Darstellungsweise...

Texte aus dem Krieg

Am 25. Februar 2022 werden die schlimmsten Befürchtungen von Katja Petrowskaja wahr: Ihre Heimatstadt Kiew wird bombardiert. Die Ukraine befindet sich im Krieg. Ihre Mutter, eine ehemalige Geschichtslehrerin, sitzt im Luftschutzkeller. Die Autorin selbst ist zu diesem Zeitpunkt in Berlin, wo sie bereits seit zwanzig Jahren lebt. Sie quält die...

Zwischen Himmel und Kolonialgeschichte

Die Forschungen zum Flugverhalten von Mauerseglern erweisen sich als vieldimensional: Die Autorin hilft nicht nur selbst mit, die zurückgekehrten Vögel zu beringen, sie vollzieht auch die Flugrouten nach, geografisch und historisch. Dass dabei wesentliche Kolonialismusthemen auftauchen, gehört zum Hintergrund der Autorin, die auch als Integrationsberaterin arbeitet. In dieser Studie startet...

Ein Ort, zwei Zeiten und zehn Frauen

Wie Menschen Orte prägen – und umgekehrt: Darum geht es bei Petra Reichenbachs Multimedia-Projekt und in dem dazu erschienenen Katalog. Sie fokussiert die Rolle der Frauen in der Lichterburg in Sachsen. Die Historie des Ortes in Kürze: Vom kleinen Kloster mit Kapelle zur von Kurfürstinnen kunstvoll konzipierten Schlossanlage, die –...

Die Kunst der Fürsorge nähren

Die Zukunft der Gesellschaft sind Kinder und Jugendliche. Ihre Bildung und Haltung, wie sie sich selbst, andere Menschen und ihre Mitwelt wahrnehmen, prägt das kollektive (Un-)Bewusstsein. Und wie es mit dem ‚Wir’ weitergehen wird. Care- bzw. Fürsorge-Fähigkeiten – anstelle von Konkurrenz- und Dominanzverhalten – können rückständige Seh-, Denk- und Reaktionsgewohnheiten...

Wenn Bilder zu tanzen beginnen

Weniger ist mehr. Sympathisch schlicht gestaltet ist der jüngste Bildband von Jessica Backhaus. Ohne viele Worte oder Tamtam. Einzig die Größe (XXL) ist auffällig. Aber die braucht es auch, damit die Arbeiten ihre Wirkung entfalten können. Es sind Collagen, abstrakt arrangierte Farbflächen, geometrische Formen: rund und eckig, spitz und weich....