Kategorie: (Auto)Biografien

Ein Leben für den Verlag

Hanna Mittelstädt beschreibt in ihrem Buch die Geschichte des legendären Nautilusverlages, dessen Mitbegründerin sie war. Aus einem Kreis anarchistischer Aktivist:innen entstanden und ursprünglich gar nicht als Verlag konzipiert, begannen Anfang der 70er Jahre im Sog der revolutionären Aufbruchstimmung dieser Zeit Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaieres, die zwölf Ausgaben...

Alleinerziehend im Nachkriegsburgenland

Jede Biografie wird von den gesellschaftlichen Umständen beeinflusst, die die jeweiligen Protagonistinnen umgeben und erzählt so auch von historischen Ereignissen und politischen Veränderungen. Auch das Leben der Burgenländerin Katharina Paflik (1910-1998) war von den großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts bestimmt. Als Tochter einer kinderreichen Familie, die sich mit Subsistenzwirtschaft und...

Erinnerung an eine oft Vergessene

Eine erfrischende Biografie über Alexandra Kollontai mit Hinweisen auf Originalquellen und immer wieder Parallelen zu heutigen Kämpfen. Das Denken und der Kampf der „Revolutionärin, Diplomatin und ersten Ministerin der Moderne“ sowie zweimaligen Anwärterin auf den Friedensnobelpreis, ihre weitreichenden, revolutionären Vorstellungen von Selbstbestimmung, sexueller Freiheit, Frauenemanzipation und Umgestaltung von Familienstrukturen und...

Eine Standhafte

Anita Leocádia Prestes, die Tochter der Antifaschistin und Kommunistin Olga Benario, schreibt eine biografische Annäherung an ihre Mutter. Anita wurde im Frauengefängnis Barnimstraße geboren und entkam den Nazis lebend. Sie hatte das Glück, dass ihre Großmutter und ihre Tante unermüdlich für ihre Freilassung kämpften und dass eine internationale Kampagne Druck...

Eine gleichberechtigte Frau!

Die von der schwedischen Autorin und Bühnenbildnerin Gunilla Palmstierna-Weiss 2013 veröffentlichten Lebenserinnerungen wurden nun von ihr für die erste deutsche Ausgabe überarbeitet. Einflussreiche schwedische Vorfahren ermöglichen der 1928 geborenen Künstlerin ein frühes, bildungsorientiertes Interesse in einer unwirtlichen Zeit. 1949 lernt sie den während des Nationalsozialismus nach Schweden emigrierten jüdischen Maler...

Die vielen Facetten der Emanzipation

Wenn man ein Buch zur Hand nimmt, wird es wohl zunächst durchgeblättert. Dabei fällt hier die ansprechende und liebevolle Gestaltung auf. Es gibt zahlreiche interessante zeitgenössische Fotografien und Karikaturen. Manche Biografien werden von einem gezeichneten Porträt aus der Feder von Anne Schmidt verziert. Die Frauen, die in den 29 Lebensbeschreibungen...

Biografie einer Stadtstreicherin

Frida Grünfeld kommt im Jahr 1908 in Bratislava als Tochter einer ungarisch-jüdischen Familie auf die Welt, wird unverheiratet schwanger, gibt ihr Kind in die Obhut von Pflegeeltern und lebt fortan als ‚Stadtstreicherin‘ in verschiedenen Teilen des heutigen Tschechiens und der Slowakei. Da sie selten einen fixen Wohnsitz hat und sich...

Schicksale hinter den Zahlen

Die Autorin hat es sich mit diesem Buch zum Ziel gesetzt, Frauen auf der Flucht eine Stimme zu geben, sie sprechen zu lassen. Über zwei Jahre hinweg hat sie mit geflüchteten Frauen aus der Ukraine, Syrien, dem Iran, etc. gesprochen – teilweise bereits in der Schweiz oder anderen Ländern angekommen,...

Ich bin eine Beobachterin

Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges lebt Ljudmila Ulitzkaja in Berlin. Sie hat „panische Angst davor, Dinge zu vergessen“. Gegen diese Angst schreibt sie in ihrer autobiografischen Prosa an: Sie erinnert sich an das Moskau ihrer Kindheit, den Tod des streng gläubigen Urgroßvaters, ihren ersten Ehemann oder an die Geburt der...

Schreiben im Exil

Doris Hermann wendet sich einem Thema zu, über das bis dato zu wenig aufgeklärt wurde: deutschsprachige, oft jüdische, Schriftstellerinnen, die wegen ihrer Verfolgung durch den Nationalsozialismus im 2. Weltkrieg ins britische Exil flüchten mussten. Diese Frauen wurden und werden oft von der Literaturwissenschaft ausgeklammert. Gabriele Tergit, Annette Eick, Charlotte Wolff,...