Kategorie: (Auto)Biografien

Wortstark! Aber: Feminismus ohne Klasse?

Rita Kohlmaier (selbstständige Autorin, früher bei Spiegel Online, Vogue und Vogue Business) versammelt in dieser bunten, bilderreichen Broschur Ausschnitte aus Reden, kurze Portäts und Berichte über verschiedenste Frauen­, die sich im Kampf gegen das Patriarchat, sexualisierte Gewalt, Krieg, die Waffenlobby, Rassismus und andere Misstände in unserer Welt engagieren bzw. engagiert...

Erinnerungen an 1001 Nacht

Die iranisch-deutsche Schauspielerin spürt der Geschichte ihrer Familie nach, begibt sich dabei auf Zeitreise in die Jugend ihrer Mutter Rosemarie, die sich im München der Fünfziger Jahre zur Fremdsprachensekretärin ausbilden lässt. Sie interessiert sich mehr für Archäologie als für Elvis. Mit anschaulichen Szenen über modische Details – Rose und ihre...

Kalter Wind in Bolivien

Anhand von Schlüsselbegriffen stellt die Kulturwissenschaftlerin Karin Harrasser das Leben von Monika Ertl und ihrem nationalsozialistisch gesinnten Vater und Dokumentarfilmer Hans Ertl in Bolivien in Passagen vor. Nach 1945 tauchen über die Rattenlinie hochkarätige Nationalsozialisten in Lateinamerika unter. In den rechtsnationalen Militärdiktaturen vermitteln sie Foltermethoden oder Know How für mili­tärische...

Punk-Original

Ein Jahr lang trifft Ela Angerer Marianne Kohn samstags zum Gespräch, um den Stoff für eine bemerkenswert bewegte und wohl beispiellose Biografie zu sammeln. Es ist mehr als ein Abriss der wilden Jahre der Wiener Szene, mehr als ein Portrait einer unheimlich starken Barfrau inmitten der aufkeimenden und fulminanten (Mode-,...

Autobiografie – Bastard der Literatur

Doch gerade eine Form von Autobiografie ist der Roman „Die Fremde“ von Claudia Durastani. Anhand ihrer Familiengeschichte macht sie das Fremdsein in seinen vielen Facetten greifbar, denn ihre Eltern sind gehörlos und wandern von Italien nach New York aus, um schließlich doch wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Sie beschreibt...

Kollision von Traumzeit und Wissenschaft

Ausgangspunkt dieses schmalen autobiografischen Textes ist die dramatische Konfrontation einer jungen französischen Anthropologin, Nastassja Martin selbst, mit einem Bären im russischen Kamtschatka. Martin, die dabei schwer am Kopf verletzt wird, wehrt sich und überlebt. Der Text beschreibt soziologisch brillant die Umstände der medizinischen Versorgung in Russland und Frankreich und schildert...

Du bist okay!

Lisa Boloys ist ein wunderbar empathievolles Buch mit Portraits von Eltern, wie sie die sexuelle Identität ihrer Kinder zu verstehen gelernt haben, gelungen. Menschen als Eltern aus den verschiedensten sozialen Kontexten erhalten eine subjektive Stimme. Sie denken darüber nach, wie sie es erlebt haben, nachdem sich ihr Kind von einem...

Vom Chez Romy Haag nach Bayreuth

In der Autobiografie von Nora Eckert schildert sie ihren Weg der Selbstfindung als trans*Frau im Westberlin der 70er Jahre. Als junger Mann flüchtete sie sich auf diese Insel der Seeligen, um dem Wehrdienst zu entgehen, landete im Nachtleben und arbeitete im damals bekanntesten Travestieclub Europas, um dann zu einem fast...

Die Lebensreise einer Selbstauslöserin

Sie steht in einem weißen Baukasten. Klick. Klick. Bild für Bild rücken die Wandelemente näher, verengen den Raum, bedrängen die Frau. Drücken sie nieder – bis sie verschwindet. Mit der Fotoserie „Die weiße Zelle“ machte die Künstlerin Margot Pilz in den 80ern nicht nur ihren inneren Zustand augenscheinlich. Sie spiegelte...

Lola Montez – entgegen allen Konventionen

Von der Tochter eines britischen Offiziers zur spanischen Tänzerin und Geliebten des Königs bis schließlich zu einer emanzipierten Frau bewegt sich die Geschichte der sagenumwobenen Lola Montez, geborene Eliza Gilbert. Als junges Mädchen wird Eliza Gilbert für eine gute britische Erziehung von Indien nach Großbritannien geschickt. Nach einer frühen Heirat...