Kategorie: Romane

Österreich in möglicher Zukunft

Gudrun Lerchbaum hat die derzeitige politische Lage konsequent weitergedacht und ein Bild entworfen, wie es hierzulande in etwa einer Generation aussehen könnte: Die RechtspopulistInnen haben die Macht übernommen und stellen nun den Kanzler mit den blauen Augen. Die „Aufrechten“ stehen über den „Wertlosen“, MigrantInnen wurden allesamt abgeschoben, die Miliz kontrolliert...

Karambolagen im Äther

James Tiptree Jr. alias Alice B Sheldon verschränkt in ihrem ersten Roman das Schicksal dreier Spezies miteinander und lässt sie die Geschichte aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählen. Die Spezies sind in ihrer Existenzweise denkbar unterschiedlich. Ein riesiges, nahezu substanzloses intelligentes Wesen, das den Weltraum durchstreift und eine Spur der Zerstörung...

Jede_r ist doch irgendwie behindert

Mit diesem Buch führt uns die Autorin als Mutter eines körperlich beeinträchtigten Kindes durch ihre Perspektive der Welt. Sie reflektiert mit klarer Sprache, wie ihr adoptierter Sohn Leo heranwächst und welche Schwierigkeiten sie dabei allein und als Familie zu bekämpfen haben. Im Mittelpunkt ihrer Gedanken steht dabei immer Leo, um...

Wahrheitsliebe

Robin Black versteht es außergewöhnlich spannend die vielen Facetten einer Ehe zu durchleuchten. Die Malerin Gus ist mit ihrem Ehemann Owen, der Schriftsteller ist, aufs Land gezogen. Ihre Berührungen mit der Außenwelt sind dürftig, sie besucht nur regelmäßig ihren dementen Vater, der in einem Heim lebt. Als im Nachbarhaus nach...

Prekär, jung und gemeinsam in New York

Bev und Amy sind beste Freundinnen. Sie haben sich vor Jahren im Job kennengelernt und blieben sich danach irgendwie erhalten. Konfrontiert mit dem “realen“ Leben der Endzwanziger sind beide so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass ihre Lebensrealitäten, die sehr ähnlich und gleichzeitig so unterschiedlich sind, unweigerlich aneinanderprallen. Unverständnis und...

Ein starkes Über-Ich

Mit dem neuen Roman von Sarah Moss setzt sich die Geschichte über die mittlerweile praktizierende Ärztin Ally in Cornwall im späten 19. Jahrhundert fort. Sie ist verheiratet und schon bald macht sich ihr Ehemann Tom auf den Weg nach Japan, um für einen Geschäftsmann Manufakturbetriebe zu besuchen und Seidenstoffe zu...

Felix Austria

Aus Stanislau, einer Kleinstadt am Rande der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, das heute in der Ukraine liegt, berichtet Stefanija Tschornenko, genannt Stefa, von den sich ändernden Zeiten. Da braust ein Auto mit 15 km/h durch die Hauptstraße, am Bahnhof gibt es elektrisches Licht und noch ganz andere wunderliche Dinge passieren. Wir schreiben...

Regelsysteme und Einhörner

In Rückblenden erzählt die 25jährige Anelija, als sie schwanger ist, ihrem Geliebten ihr bisheriges Leben. Sie wächst unter ärmlichen Verhältnissen bei den „Babas“, ihrer Groß- und Urgroßmutter, in Sofia auf. Die politische Repression ist spürbar. Ihre Mutter hat sie, als sie 5 Jahre alt war, verlassen, um sich ein neues...

Requiem für Heide

Die 1942 geborene Schriftstellerin Christine Haidegger bringt in dem in der Ich-Form gehaltenen Roman die Erfahrungen ihrer Nachkriegskindheit ein. Die Kleinkindzeit meint sie aus dem vermeintlichen Blickwinkel eines Kindes beschreiben zu müssen und bedient sich einer infantilen Kunstsprache. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird auf emotionaler Ebene der beiderseitigen...

Freundinnen

So ganz greifbar ist die Insel im äußersten Norden Europas ja nicht, und die – umfassende, wunderbare – Literatur Islands macht es dann oft noch mysteriöser. Doch in diesem Roman von Björg Magnúsdóttir erleben wir ein Stück Alltagskultur, einen Blick ins Leben von vier Freundinnen Mitte zwanzig, die unterschiedlicher nicht...