Kategorie: Feministische Theorie, Gender, Queer Studies

Diversity – Machtkritik – Ökonomisierung

Die gesellschafts- und herrschaftskritische Ausrichtung von Diversity-Diskursen stärker in den Blick zu nehmen war erklärtes Ziel der Herausgeber_innen dieses Sammelbandes. Gelungen ist dies im ersten Teil des Buches. Hier werden unterschiedliche Differenzkonstruktionen normativitäts- und binaritätskritisch und unter Einbeziehung ihrer historischen Kontextualisierung behandelt. Die Autor_innen legen in ihren Darstellungen der Herstellungs-...

Queere Leerstelle Mutterschaft?

Wie kaum ein anderes ist das Feld von Mutterschaft als konkreter Fähigkeit und Tätigkeit sowie von Mütterlichkeit als komplexer Chiffre gesellschaftlich umstritten. Der Sammelband stellt eingangs zweierlei fest: Zum einen sind Mutterschaft und Mütterlichkeit insbesondere im deutschsprachigen Feminismus traditionell keine ausgeprägten Analysefelder, zum anderen bleiben sie auch in der Queertheorie...

Let’s spend an egg together!

Was hat das Ende des fordistischen Modells des Familienlebens mit embryonaler Stammzellenforschung zu tun? Wie hängt die Deregulierung von Arbeitsverhältnissen mit dem Reproduktionstourismus zusammen? Was bedeutet der Begriff „klinische Arbeit“? Welche Implikationen hat es, wenn wir den Verkauf von Gewebe explizit als Arbeit betrachten? Zu welchen Gesundheitsrisiken für Frauen führt...

Hierarchiearme Halbinseln

Um kapitalismuskritische gesellschaftliche Veränderungen hervorzurufen, braucht es Entwicklungsszenarien. Die Politikwissenschaftlerin Sauer untersucht drei Beispiele der Selbstorganisation in Deutschland um zu klären, ob das Überwinden von Hegemonie[re]produktion gelingen kann. Sie analysiert als Beobachterin anhand von Plena oder Gruppendiskussionen das „Mietshäuser Syndikatsmodell“, dann die „New Yorck“, ein besetztes Haus, und den „Wagenplatz...

Normativität revisited

Dieser Sammelband spannt die Ergebnisse einer Tagung am Marburger Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung zur vielschichtigen theoretisch-politischen Auseinandersetzung mit Normativitäten auf. Dabei referieren die Autor_innen auf historische und aktuelle Entwicklungen in den kritisch-feministischen Wissenschaften zu Normativität begriffen als historische Ordnungen und reflektieren zugleich die in diesen Wissenschaften erhobenen...

Interdisziplinäre Männlichkeitsforschung

Wie strittig und politisiert die Entessentialisierung von Geschlecht bzw. Männlichkeiten und Weiblichkeiten nach wie vor ist, zeigt das vorliegende Handbuch in großer Breite auf: Es beginnt nach der Feststellung über die identitätskonstituierende Relevanz von Sprache mit dem Hinweis, dass der Verlag ein generisches Maskulinum in den Texten vorgab. Kampfplätze allerorts...

Neu übersetzte „Masculinities“

1995 hat Raewyn Connell mit ihrer Publikation „Masculinities“ einen umfangreichen Schlüsseltext der Männlichkeitsforschung vorgelegt, der nun in einer vierten deutschen Auflage erschienen ist. Im Unterschied zu den vorangegangenen deutschen Ausgaben ist diese nun eine Übersetzung der zweiten englischen Ausgabe von 2005 und inkludiert auch Raewyns damaliges Vorwort, das bereits ein...

Diversität politisch gedacht

Dieser Sammelband beinhaltet viele Antworten für all jene, die berechtigte Sorgen haben, dass Diversität ein profitorientiertes, antifeministisches Konzept sei, das in entpolitisierter Weise aus den USA nach Europa importiert worden sei: So wird in den 13 pointierten, knapp 20-seitigen Texten bekannter Diversitätsforschender im deutschspachigen Raum die häufig fehlende Kategorie „soziale...

Aktuelles zu Inter* und Trans*

Der Sammelband zu Inter* und Trans* Identitäten ist Ergebnis einer interdisziplinären Klausurwoche 2014 an der Martin-Luther Universität in Halle-Wittenberg. Ein Anlass für diese Klausurwoche war die viel beachtete Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zu Inter* im Jahr 2012, in der z.B. die Erweiterung der Geschlechterkategorien empfohlen wurde (Mann, Frau, „Anders“). Forscher_innen,...

Queer-feministische Ontoepistemologie

Begriffspersonen wie Sister, Cyborg oder New Mestiza durchziehen die feministische, queer-feministische und postkoloniale Theorie. Sie sind Sinn- und Vorbild für Solidarität unter Frauen, für das Nicht-Normative und Widerständige, für lange verworfene und gesellschaftlich ignorierte, ausgeblendete und verdrängte Subjektpositionen und Existenzweisen. Sie vermitteln Wissen, bündeln Erfahrungen und evozieren Emotionen und Affekte....