Verschlagwortet: Diktatur

Literatur und die Macht der Erinnerung

Die Ich-Erzählerin, eine Schriftstellerin, versetzt uns in ein beklemmendes Szenario: sie wird von einer nicht definierbaren Person aufgefordert, Bericht zu erstatten. Sie soll wöchentlich eine akustische Reportage schicken, dem eigenen Rhythmus folgend erzählen und die Stimmen der anderen dokumentieren. Anlass dieses Arrangements ist ein Umsturz, die schrittweise Etablierung einer faschistischen...

Aufruf an Verbündete im Westen

Auf den Straßen von Minsk treffen sich jeden Sonntag Demonstrierende – sie protestieren gegen die Fälschungen des Wahlergebnisses. Lukaschenko und sein Machtapparat scheuen weder vor offensichtlichen Einschüchterungen noch vor Gewalttaten zurück. Die Lyrikerin Julia Cimafiejeva beschreibt in ihrem Minsk Tagebuch das Leben zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Strategie und Alltag....

Gehen oder bleiben

Wir schreiben das Jahr 1989. Der Roman von Nadine Schneider führt uns in ein kleines Bauerndorf in der Nähe der serbischen Grenze. Das ganze Land steht unter der drückenden Herrschaft von Ceausescu. Das lässt auch die weit von Bukarest entfernt wohnenden Menschen absolut nicht unbeeinflusst. Die Protagonistin Anna lebt im...

Die Dichte der Angst

In dem Buch „Nachricht an den großen Bären“ zeichnet Eva Schörkhuber eine dystopische Zukunftsvision eines zerfallenen, von Rechtspopulismus zerschundenen  EURopas. Den roten Faden des Buches bildet die Zugfahrt von Su über die Grenze, um Papiere zu schmuggeln und sich dem Widerstand anzu‑ schließen. Die Grenzen sind schwer bewacht und schwer...

Die Dichte der Angst

In dem Buch „Nachricht an den großen Bären“ zeichnet Eva Schörkhuber eine dystopische Zukunftsvision eines zerfallenen, von Rechtspopulismus zerschundenen  EURopas. Den roten Faden des Buches bildet die Zugfahrt von Su über die Grenze, um Papiere zu schmuggeln und sich dem Widerstand anzu‑ schließen. Die Grenzen sind schwer bewacht und schwer...

Geteiltes Land

Wer sich für die Geschichte Koreas der letzten hundert Jahre interessiert, ist mit Anna Kims Roman sehr gut bedient. Den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Südkoreaner Yunho Kang verbindet eine Freundschaft aus Kindheitstagen mit Johnny, dem Sohn des Arbeitgebers seines Vaters. Als Johnny 1960 bei studentischen Ausschreitungen wegen einer manipulierten Wahl...