Verschlagwortet: Literatur
Kentauren, Sirenen, Traumgestalten, sich in Bäume verwandelnde Frauen sind das bevorzugte Personal der drei Erzählungen, in denen das Schicksal dreier höchst unterschiedlicher Persönlichkeiten den Plot bildet. Die vernachlässigte Ehefrau eines wohlhabenden Mannes, der wenig betrauerte Tod einer Musiklehrerin und die Faszination einer sozial engagierten, lebenstüchtigen Frau für einen jungen Geflüchteten....
Für das Manuskript und das beste unveröffentlichte Prosadebüt wurde die Studentin der Kulturpublizistik Julia Kohli bereits mit dem Studer-Ganz-Preis ausgezeichnet. Inzwischen ist ihr erster Roman auch im Handel erhältlich und sehr lesenswert. Er handelt von der 27-jährigen Studentin Halina, die eine Lehre zur Buchhändlerin absolviert hat. Sie studiert Geschichte und...
Die Politikwissenschaftlerin Maike Weißpflug beweist mit ihrer Forschungsarbeit, dass Hannah Arendts Werk an Aktualität nicht verloren hat. Arendts vielseitiger Denkstil und ihre Urteilskraft lassen sich auch auf heutige Demokratiedefizite als Werkzeug anwenden, um uns zum Handeln als Subjekt zu ermutigen und zu bewegen. So gesehen ist es eine Einladung zur...
Marie Haidinger, ein Mädel vom Lande, erhält eine Stelle als Kindermädchen im Hause Arthur Schnitzler. Petra Hartliebs „Ein Winter in Wien“ erzählt handwerklich solide und sprachlich leichtfüßig aus der Perspektive Maries vom Arbeitsalltag eines Kindermädchens in der undurchlässigen Klassengesellschaft um 1910. Geschildert wird die harte Lebensrealität Wiener Dienstbot_innen (die Kälte,...
In diesem hübschen Bändchen kombiniert die Sprachwissenschaftlerin Diana Anfimiadi literarischen Text mit Biografie und Kochbuch. Geschmackserinnerungen an Gerichte oder Lebensmittel stellen den jeweiligen Ausgangspunkt für anekdotische Erzählungen, Zitate, Überlegungen und Assoziationen ihrer „kulinarischen Biographie“ dar. Manchmal verliert sie dabei den Faden, „also kehre ich zur griechischen Küche zurück“. Sie reist...
Briefe zu lesen, die an andere adressiert sind, bringt ein Gefühl der Heimlichkeit mit sich, als würde man etwas Unerlaubtes tun. Manche Texte, gerade die von AutorInnen, die man aus literarischen Werken zu „kennen“ meint, offenbaren eine unmittelbare Intimität, als würde man der Person unberechtigt zu nahe treten. Briefe, und...