Verschlagwortet: Politik

Es zählt die Gegenwart!

Die bekannte deutsche Autorin Esther Kinsky beweist in ihren philosophischen Gedankenspielen zum Begriff Hoffnung, wie fragil dieser ist. Zunächst reflektiert sie über die Zeit, als sie beim Jewish Refugee Comitee in London mit Recherchen im Auftrag von Angehörigen nach verschwundenen Verwandten beschäftigt ist und zeitgleich ihr Vater im Sterben liegt....

Sich selber treu bleiben!

In der vorliegenden Autobiografie der Feministin Erica Fischer resümiert diese offen über die wichtigsten Etappen ihres Lebens. Einschneidende Erlebnisse, wie die Emigration ihrer Eltern nach England und nach Kriegsende 1948 die Rückkehr nach Wien, die von der jüdischen Mutter an sich nicht gewünscht war, und der Freitod ihres durch die...

Ein Leben für den Verlag

Hanna Mittelstädt beschreibt in ihrem Buch die Geschichte des legendären Nautilusverlages, dessen Mitbegründerin sie war. Aus einem Kreis anarchistischer Aktivist:innen entstanden und ursprünglich gar nicht als Verlag konzipiert, begannen Anfang der 70er Jahre im Sog der revolutionären Aufbruchstimmung dieser Zeit Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaieres, die zwölf Ausgaben...

Eine gleichberechtigte Frau!

Die von der schwedischen Autorin und Bühnenbildnerin Gunilla Palmstierna-Weiss 2013 veröffentlichten Lebenserinnerungen wurden nun von ihr für die erste deutsche Ausgabe überarbeitet. Einflussreiche schwedische Vorfahren ermöglichen der 1928 geborenen Künstlerin ein frühes, bildungsorientiertes Interesse in einer unwirtlichen Zeit. 1949 lernt sie den während des Nationalsozialismus nach Schweden emigrierten jüdischen Maler...

Ambivalente Gefühle

1976 lernen sich die beiden zehnjährigen Mädchen Anna und Maria in einer Schule in Athen kennen und werden beste Freundinnen. Anna kommt aus Paris, wo ihr intellektueller Vater lebt, nun lebt sie bei ihrer freakigen Mutter Antigoni. Marias Eltern sind konservativ. Ihr Vater war bei einem multinationalen Ölkonzern in Nigeria...

Schöne neue empathische Welt

Beim Empathietest bekommt man einen Helm aufgesetzt, einen Panikknopf in die Hand gedrückt und soll nur zusehen – gezeigt werden Filmsequenzen leidender Menschen. Bestehen kann man, indem man die richtigen Gehirnwellen aussendet; wer besteht, kann sich markieren lassen. Im Island der nahen Zukunft, in dem die Menschen die künstliche Intelligenz...

Anthologie

Genre – was ist das eigentlich? – und wo liegen die Grenzen zwischen ‚ernster‘, sprich kanonisierter Literatur, Unterhaltung und sogenanntem Schund? Wer bestimmt diese Wertigkeiten und wer profitiert davon? In dieser (nicht mehr ganz druckfrischen, aber immer noch aktuellen) Ausgabe unseres Lieblingsliteraturmagazins gehen die Autor:innen diesen und mehr Fragen nach...

Das autonome Selbst – in Beziehung setzen 

Die vorliegende Dissertation baut auf Katharina Lux’ bisherigen Arbeiten auf und liefert eine umfassende Retrospektive über die Autonome Frauenbewegung der BRD in den 70er Jahren. Frauen lösten sich aus links-politischen Gruppen, um dem Bestreben nachzugehen, sich selbst als eigenständiges Subjekt zu begreifen, während etwa zeitgleich Frauen und Lesben die ersten...

„Wir tragen das System zwischen uns aus …“

Es ist schön geworden, dieses Buch, dessen Beiträge die Freund:innen von Ellen Jaedicke nach deren allzu frühem Tod zusammengetragen haben. Zu Wort kommen Aktivist:innen aus Deutschland und aus Kurdistan, die Ellen ein Stück ihres politischen Weges begleitet haben. Aber nicht nur deren Stimmen sind zu hören, sondern auch jene von...

Neuanfänge

Schon die ersten Sätze des Romans ziehen die Lesenden in die Beziehungsfelder der vier Protagonist:innen Spes, Paul, Mirjam und Achura. Lasker-Berlin bewegt sich zwischen deren Einzelschicksalen, während sie gleichzeitig immer wieder die Schnittpunkte von deren Leben darlegt und damit einen packenden Beziehungsroman erschafft. Ein Schmetterlingskind, ein Journalist, der Quellen frei...