Autor: m l

Mehr als nur Bubikopf

Die Bilder, die einer einfallen, wenn sie an die wilden Zwanzigerjahre denkt, sind vielfältig und einschlägig: von Bubikopf bis Wahlrecht, von Verkäuferin im Warenhaus bis sexuell emanzipiert. Brigitte Ebersbach, der Herausgeberin dieser Textsammlung, ist es gelungen, eine ebenso vielfältige Auswahl von Texten deutschsprachiger Autorinnen der Zwanzigerjahre zusammenzustellen. So finden sich...

Der Riss in den Sätzen

„In den Sätzen“, der Titel der neuesten Publikation von Eleonore Weber, weist bereits programmatisch auf zentrale Themen und Verfahren dieser – als Rhapsodie untertitelten und damit als keiner geschlossenen Form unterworfenen – Textsammlung hin. Ausgehend von persönlich bedeutsamen Sätzen vor allem aus den Bereichen Literatur, (bildender) Kunst und (musikalischer) Popkultur...

Schönes, Schäbiges und Schwankendes

Es wird Brigitte Kronauer gelegentlich vorgeworfen, ihre Texte ließen den Plot vermissen. Ihr aktuelles Werk „Das Schöne, Schäbige, Schwankende“ trägt vorsorglich den Untertitel „Romangeschichten“ und so ist es auch zu lesen. Ihre Zuneigung gilt Sonderlingen, seltsamen Käuzen, Vögeln und Schönheit in jeder Form. Wie einer ihrer geliebten Vögel pickt sie...

In einem Zwischenreich

Kentauren, Sirenen, Traumgestalten, sich in Bäume verwandelnde Frauen sind das bevorzugte Personal der drei Erzählungen, in denen das Schicksal dreier höchst unterschiedlicher Persönlichkeiten den Plot bildet. Die vernachlässigte Ehefrau eines wohlhabenden Mannes, der wenig betrauerte Tod einer Musiklehrerin und die Faszination einer sozial engagierten, lebenstüchtigen Frau für einen jungen Geflüchteten....

Herausgeschüttelt

„Schüttle die Worte aus dem Mantel der Freude…“, so beginnt Elisabeth Reicharts zweiter Gedichtband „Mein Geliebter, der Wind“. Oft hat man beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin dieser Aufforderung gerne nachkommt. Viele ihrer Worte wirken herausgeschüttelt aus einem Mantel der Freude, aber auch aus einem Umhang der Sehnsucht oder...

Unerwünscht und ausgegrenzt

Ein kurzer Augenblick in Großaufnahme aus dem kindlichen Erleben. Christine Nöstlinger erzählt von ihrer Erfahrung, als sie als achtjähriges Mädchen im August 1945 zur Erholung aufs Land geschickt wurde. Dort sollten die Wiener Stadtkinder zur Stärkung frische Luft und genug Essen erhalten. Für das kleine Mädchen, die Protagonistin des Buches,...

Aufwachsen im Zweiten Weltkrieg

„Dieda“ ist der neue Name, unter dem Ursel nun gerufen wird. Ihr Vater, ein Wiener Arzt, hat sie mit seiner neuen Frau und deren Familie aufs Land geschickt, in Sicherheit vor den Bomben, die auf Wien abgeworfen wurden. Ursel vermisst alle – ihre kürzlich verstorbene Mutter, ihren Vater, ihre Großeltern....

Ein Moment, der zwei Leben verändert

Im Zentrum dieses Textes steht die reale Tat eines 16-jährigen Jugendlichen, der keinen Gedanken an die Konsequenzen verschwendet. Das Rundherum macht den Text besonders – der Ort ist die Stadt Oklahoma, der Jugendliche Richard ist schwarz, das Opfer Sasha weiß und es ordnet sich weder dem männlichen noch dem weiblichen...

Herstory für die Kleinen

Das großbändige Bilderbuch stellt Kindern jene Frau vor, von der auch viele Erwachsene nicht wissen, dass sie die mathematischen Grundlagen für Computer entwickelt hat. Mit der kindlichen Ada als Identifikationsfigur wird gleich eingangs klargestellt, dass sie zwar ein „normales, kleines Mädchen“ war, aber schließlich die Welt verändert hat. Ada zeichnet...

Zeit der Veränderungen

Die Zeit zwischen 15 und 16 ist eine besondere Zeit. Die Suche danach, wer ich sein möchte, wer ich sein kann und wie ich nicht sein möchte steht oft im Vordergrund. Und dazu kommen die Erwartungen der Freund*innen, der Familie, der Lehrer*innen. Der Roman beginnt mit dem ersten Schultag, ein...