Autor: m l

Es gibt keinen sicheren Ort. Nirgends.

„Sie fand es verstörend, wie sich eine Lebensgeschichte, die sich in vielen intensiven Gesprächen wie ein Mosaik allmählich zusammenzusetzen begann, in der Sprache der Bürokratie auf eine ‚Foltergeschichte‘ reduzieren ließ.“ Ein Tag im Leben von Nora wird protokollartig skizziert. Nach mehreren Jahren in Russland kehrt Nora in ihr Heimatland zurück...

Mit Ecken und Kanten

In den 1980er Jahren im New Yorker East Village sozialisiert, beschließt iO mit sechs Jahren aus dem starren Geschlechterkonzept auszubrechen. iO irritiert damit die Umgebung, bekommt jedoch von ihren*seinen nächsten Bezugspersonen Rückhalt für diese Entscheidung und kann im Laufe des Erwachsenwerdens an der Aufgabe, sich zwischen den Geschlechtern zu bewegen,...

Transformation und Spiegelung

Alissa ist im ersten Teil die Mittelpunktfigur. Sie emigriert mit ihren Eltern und Zwillingsbruder Anton aus Russland nach Deutschland. Im Erwachsenenalter verschwindet ihr Bruder und sie macht sich auf die Suche. Sie taucht tief in die Istanbuler Subkultur ein. Sie lernt Katho, vormals Katharina aus Odessa kennen und auch aus...

Temple of Love, Happy House, Lovecats

Ein literarischer, wunderschöner Ausflug in das Paris der 1980er Jahre. Wer sich nicht erinnern kann, wie das damals war, ist gut beraten, hier einzutauchen: Es ist immer Nacht, man zieht von Klub zu Klub, von Cabarets in die nächste Bar, die Grenze zwischen Sexarbeit, DJ-Gig und Nachtschwärmen verschwimmt. Besonders ist...

Let‘s Lynch the Landlord

Lena Hofhansls zweiter Roman „B14 revisited“ ist in zwei Erzählstränge aufgebaut. Wir befinden uns im Jahr 1983 in Stuttgart, als Emilio den Anarchisten Matthias in der Straßenbahn kennenlernt, welcher ihn zu einer Hausbesetzung mitnimmt. Emilio, der mit der Besetzer_innenszene davor noch nicht in Kontakt gekommen war, zieht auch gleich dort...

Vom Wunsch, eine Schildkröte zu sein

Flora ist erst 35 Jahre alt, dennoch hat sie Angst vor dem Älterwerden. Eine neue Falte im Gesicht ist das äußere, sichtbare Zeichen für ihre Sinnkrise. Flora ist einsam und leidet unter dem Druck, jung, sexy und erfolgreich sein zu müssen. Ärzt_Innen, Therapeut_Innen und Freundinnen können ihr nicht helfen. So...

Sturm auf Papay

Eine junge Frau um die 30 kämpft mit dem Großstadtleben in London und gegen ihre Alkoholsucht. Aufgewachsen auf den entlegenen Orkneyinseln kam sie, kaum erwachsen geworden, nach London, wo sie sich das „richtige“ Leben erwartete. Zwischen allerlei Jobs gibt es Partys, Partys, Partys, Wochenenden voller ausschweifender Feste. Ständig auf der...

Delogierung – nein danke

Was haben eine dem Alkohol verfallene Halbzeitstudentin, ein kürzlich geschiedener Mitte-50- Arbeitsloser und eine krebskranke Taubenmaske tragende Pensionistin gemeinsam? Richtig, den Aufhebungsbescheid ihrer Mietverträge. Die drei Hauptprotagonist_innen wohnen alle in einem alten heruntergekommen Haus, das – wie jedes andere in ihrer Straße – kernsaniert und revitalisiert werden soll. Aus den...

Anarchisch in Armut

Was tun, wenn das Geld gerade noch für billige Lebensmittel reicht und eine Nachzahlungsforderung des Stromanbieters eintrudelt? Autorin Sophie Divry erzählt von der Prekarität der gleichnamigen Protagonistin Sophie, die in Paris und gut qualifiziert, aber arbeitslos in Armut lebt. Die Schikanen, die das bürokratische Sozialnetz prägen, werden eindringlich und in...

Was soll ich mit diesem Leben machen?

Annika ist fast 30 und weiß nicht so genau, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Der Job als Physiotherapeutin war unbefriedigend – der neue Job als Kellnerin ist es aber auch. Liebesbeziehungen mit Männern sind irgendwie verlogen und eingebunden in Strukturen familiärer Abläufe, denen man immer schon entkommen wollte....