Kategorie: Romane

Heimatlos im Mutterland

Diese Geschichte berührt, und das, obwohl sie von Schimpfwörtern, rassistischen und sexistischen Stereotypen nur so strotzt. Wie das? Sie ist aus der Perpektive des portugiesischen Jugendlichen Rui geschrieben, der 1974/75 im Zuge der Entkolonialisierung aus Angola vertrieben wird. Gerade durch die rohe Sprache wird dessen Realität schonungslos abgebildet. Als „Rückkehrer“...

Transatlantischer Handel mit Versklavten

Dem Verlag w_orten & meer ist es gelungen, den großartigen Roman von Léonora Miano zum Thema TDS (Transatlantische Deportation subsaharischer Menschen) in deutscher Sprache herauszugeben. Es ist das erste Werk Mianos, das auf Deutsch erscheint. Ina Pfitzner hat sich bemüht, eine diskriminierungskritische Übersetzung aus dem Französischen vorzulegen. Das ist ihr...

Erinnern und Vergessen in China

Eine Frau wird bewusstlos und stark verwundet aus einem Fluss gefischt und überlebt nur knapp. Sie erinnert sich weder an ihren Namen, noch an ihre Vergangenheit. Als sie Jahre später aufgrund eines Umzugs in eine Art Wachkoma fällt, beginnt ihr Sohn Nachforschungen zur ursprünglichen Herkunft seiner Mutter anzustellen. So kommen...

Ambivalenz

Wir treffen im Leben ständig Entscheidungen, die sich auf unser Leben auswirken. Bei Gabrielle kommt hinzu, dass sie als weisungsfreie Richterin am Bundesverwaltungsgericht Bescheide darüber erstellt, ob jemand im Land bleiben darf oder das Land verlassen muss. Dass ihre Entscheidungen fragwürdig sind, macht sich beruflich als auch privat bemerkbar. Gabrielles...

Betrachtungen zwischen den Welten

Elisabetta Maiorano ist Anfang 50 und unterrichtet an einem ungewöhnlichen Ort Mathematik: Im Jugendgefängnis Nisida vor der Küste Neapels. Dort taucht sie regelmäßig in eine andere Welt auf der gegenüberliegenden Seite der Gesellschaft ein, die ihre eigenen Regeln und Dynamiken hat. Dort prallt ihr Leben, das nach dem unerwarteten Tod...

Und jetzt alle gemeinsam

Von Revoluzzerinnen, Hackern und dem Ausbrechen aus dem eigenen Käfig: Es ist ein ehrliches Buch, das Mieze Medusa, die großartige Rapperin und Spoken Word Performerin uns da in die Finger gespielt hat. Ehrlich in der Verdrossenheit, Dinge (sich selbst, Menschen, Gesellschaften, …) nicht (immer) ändern zu können. Ehrlich im Genuss...

Todgeweihte Landgemeinde

In Olga Flors neuem Roman sammelt sich auf rund 200 Seiten österreichischer Kleinstadtmief. Portraitiert werden unter anderem der Aussteiger und ehemalige Ziviltechniker Maximillian, seine Nachbarinnen Jackie und ihr Mann Alfons, die mehr oder weniger in der Baubranche tätig sind, eine ebenso karrierebewusste wie bestechliche Bürgermeisterin, eine Texteschreiberin für Despotinnen und...

Schlaflos in Wien

Das Ruin ist mehr als nur ein Lokal in Wien Favoriten. Es ist ein Ort aufgeladen mit Charme, Eigensinn und einem Hang zur Nostalgie. Hier gibt es Frühstück zum Abendessen, jede Menge Bücher, Schallplatten oder Mixtapes und gemeinsame Traditionen, die von eingeschworenen Stammgästen hochgehalten werden. Außerdem ist das Ruin Katharinas...

Vom Älterwerden, Sex, Drugs & Rock´n´Roll

Ungefähr 20 Jahre nachdem sie sich einmal kurz während einer Autofahrt kennengelernt hatten, treffen sich Fil und Blu zufällig wieder. Sie sind inzwischen nicht mehr jung und beide (mehr oder weniger) solo. Fil jedenfalls ist es seit dem Tod ihres Lebensgefährten. Blu lebt zwar getrennt von seiner Frau in seinem...

Altwerden ist nichts für Feiglin

Laura Palfrey ist seit kurzem Witwe und infolgedessen, seit kurzem Bewohnerin des Claremont Hotels in London. Dort trifft sie auf ihre ebenfalls betagten, exzentrischen und neugierigen Mitbewohner. Sie erleben dort gemeinsam eine Form von Einsamkeit und einen Mangel an Vorfreude, täglich wiederkehrende Routine und Langeweile. Wichtig für alle und Tagesthema...