Autor: m l

Kontroversen um Geschlechtlichkeit

Der hier besprochene Band versammelt acht kontroverse Beiträge zur Klärung des Verhältnisses zwischen Psychoanalytischer Pädagogik und Geschlechterforschung. Wie in der Einleitung erklärt, möchte sich der Band einerseits „mutig Weiterentwicklungen“ öffnen, zugleich aber auch an „Bewährtem festhalten, selbst wenn dieses unpopulär scheint“. Dieser Ankündigung folgt die Konzeption des Bandes – neben...

Das Private ist politisch

Sie war Vordenkerin und Zugpferd für die Emanzipation der Frauen in Österreich. Ihre Arbeit war gezeichnet von Intellekt, Strategie und Durchsetzungsfähigkeit. Woher kam sie, was hat sie geprägt und woher nahm sie die enorme Kraft? Zunächst wird in diesem Band der in der Frauenforschung so wichtigen Biografieforschung Raum gegeben. Unehelich...

Feministin-Werdung via #metoo

Die Kolumnensammlung von Jagoda Marinić widmet sich den gesellschaftlichen Veränderungen ausgehend von #metoo, die sie als die „wichtigste feministische Debatte seit Jahrzehnten“ sieht. Wertvoll darin ist die Erzählung ihres Meinungswandels, wie sie #metoo zuerst als „Hashtag-Justiz“ verurteilte und warum sie dies heute zurücknimmt – nämlich explizit als Ausdruck ihres eigenen...

Feminismus versus „Fakten“

An den negativen Assoziationen zu Feminismus sei die Lagerbildung schuld, die die „Veteranen der frühen feministischen Bestrebungen“ bewirkt haben. Unter diese „Bekämpfung von Frauen und Männern“ sei ein „Schlussstrich“ zu ziehen, auch mit „modernen Versionen des Feminismus“ sei „aufzuräumen“. Fakten sind jetzt gegen diese Themenreduzierungen, Polarisierungen, Verzettelungen, gegen Bauchgefühl und...

Weltentwurf gegen verdorbenen Feminismus

Jessa Crispin will nicht nett und freundlich, gefällig und harmlos sein, bis Frauen als Menschen anerkannt und als solche behandelt werden. Ihre Absage ans Feministin-Sein bezieht sich auf einen „banalen, unbedrohlichen, disneytauglichen Oberflächenfeminismus“ bzw. „universalen Feminismus“. Dagegen wütet sie rasend und eloquent. Sie plädiert manifestgemäß für eine umfassende Revolution, die...

Frauen auf dem Podium der Geschichte

1919 als erstes Jahr nach dem Krieg ist kein Friedensjahr, es beginnt mit dem brutal niedergeschlagenen ProletarierInnenaufstand und den Morden an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die Empörung darüber führt in allen gesellschaftlichen Bereichen zu Umbrüchen, die durch das neu in Kraft getretene Frauenwahlrecht zusätzlich bestärkt werden. Wir werden zu...

Geschichte des Frauenwahlrechts

Frauen als Mangelwesen dachte sich Aristoteles im 4. Jh. vor Chr. und viele weitere prominente Männer stimmten freudig ein. So konnten sich die Bevormundung und Rechtlosigkeit der Frauen bis ins 20. Jahrhundert halten. Christine de Pizan ist eine der ersten Vordenkerinnen, die ihr Unbehagen analysiert und 1405 in ihrem Buch...

100 Jahre Frauenwahlrecht – ein Grund zum Feiern?

Der Sammelband zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts in Österreich versammelt Texte von 12 Autorinnen, die sich aus historisch/politikwissenschaftlicher, literarischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem Thema Frauenwahlrecht auseinandersetzen. Die Gemeinsamkeit dieser äußerst unterschiedlichen Texte liegt darin, dass sie das Frauenwahlrecht als Teil des fortdauernden Kampfs der Frauen um ihre Rechte und...

Schnittflächen – Frauen und Recht

Die emeritierte Rechts- und Sozialwissenschaftlerin Ute Gerhard hat ein weiteres interdisziplinäres Grundlagenwerk zum Thema rechtlicher Veränderungsprozesse im Geschlechterverhältnis veröffentlicht. Geschlecht als politische Kategorie sagt etwas über gesellschaftliche Möglichkeiten der Teilhabe aus, insbesondere wenn es um Tätigkeiten in der Kernzone Familie oder um Erwerbsarbeit geht. Reflexionen über Geschlechterdifferenz und die daraus...

„Aufenthalt“ im Wehrmachtsbordell

Das Buch handelt von der noch kaum aufgearbeiteten Thematik der für die Wehrmachtssoldaten errichteten Bordelle. Über zahlreiche amtliche Berichte rekonstruiert Anne S. Respondek die Lebensgeschichte der in Posen lebenden Maria K. Sie ging einem bürgerlichen Beruf nach, wurde nach einigen kleinen Eigentumsdelikten inhaftiert und später von den Wehrmachtsbehörden als Prostituierte...