Kategorie: Romane

Trennungen machen schwermütig

Eine schwermütige Stimmung umwölkt den Roman der 1985 geborenen Dänin Josefine Klougart. Atmosphärisch tragen dazu ländliche Szenen im norddänischen Winter bei. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die in ihr Elternhaus zurückkehrt, um sich mit der Trennung aus einer schwierigen (Hetero-)Liebesbeziehung und dem drohenden Tod der Mutter auseinanderzusetzen. Die Handlung...

Erstveröffentlichung eines spannenden Drehbuchs

Wien im Kalten Krieg: Andrzrej, polnischer Jude und Kommunist, trifft auf Lisa, eine attraktive Studentin aus bürgerlichen Verhältnissen. Im von Andzrej geführten Lokal, einem beliebten Treffpunkt von Emigrant_innen verschiedenster Herkunft, beginnen die beiden trotz ihres Altersunterschieds und kontroverser Weltanschauungen ein erotisches Verhältnis. Als jedoch Lisa, die kindlich-dramatisierend in ihrer Liebe...

Das Erbe

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt Jivan, der verstoßene uneheliche Sohn aus den USA, nach Indien zurück. Sein Vater ist der zweite Mann in einem Familienimperium im Delhi von heute, groß geworden mit Luxusschals aus Wolle, inzwischen in allen denkbaren Sparten tätig. Dort trifft er die Töchter des Firmenchefs und...

Sprechverbot für Frauen

Vieles in Christina Dalchers Debütroman erinnert in unheimlicher Weise an die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA und vielen weiteren Staaten: weiße, fundamentalistisch-religiöse, homophobe Rechtspopulisten sind an der Macht und haben die Gesellschaft blitzartig umgebaut. In dieser dürfen weibliche Menschen nur 100 Wörter am Tag sprechen, nicht arbeiten, lesen, schreiben,...

Obdachlosigkeit, Waffen und Tod

Ein alter Ford Mercury auf dem Parkplatz eines Trailerparks ist ihr Zuhause – Pearl und ihre Mutter Margot wohnen nun schon seit 14 Jahren am Vordersitz und auf der Rückbank. Ihre sehr liebevolle Beziehung ist ein starker, lebendiger Kontrast zur tristen Wirklichkeit: April May ist Pearls Freundin aus dem Trailerpark,...

Macht und Forschung Nach dem großen Erfolg der Bestsellerautorin wurde nun auch ihr bereits 2013 erschienener Roman ins Deutsche übersetzt. Die Autorin bedient sich in diesem spannenden fiktionalen Werk thematisch einer biografischen Vorlage. Der uneinsichtige Medizinnobelpreisträger Norton Perina wird in hohem Alter wegen Pädophilie verurteilt, so beginnt der Roman, und...

Der Alltag vor der Militärdiktatur

Buenos Aires, 1974/75: Das Vorstadtviertel Ballester ist geprägt von Katholizismus, politischer Instabilität und dem regen Austausch unter seinen Bewohner_innen. Da sind die Schülerinnen eines katholischen Internats, die bei jeder Gelegenheit versuchen, aus ihrem reglementierten Alltag auszubrechen. Wir begegnen den Mechanikern der Autowerkstatt „Autopia“, deren revolutionäre Ideen sich unter anderem im...

Nilpferd auf der Autobahn

Wütend rechnet die Autorin Tamar Tandaschwili in ihrem zweiten Roman mit Patriarchat, Frömmigkeit, Doppelmoral und Korruption im heutigen Georgien ab. Den Rahmen der Erzählung bietet der Austausch zweier Traumatherapeutinnen über ihre Berufserfahrungen. In schnellem Tempo reihen sich blitzlichtartig ins Surreale übergehende Geschichten über Tabubrüche, Selbstmord und Misshandlungen aneinander. Patriarchale Gewalt,...

Die kaputte Glühbirne

Im orthodoxen Georgien sorgte bereits der Titel des Buches „Schuschaniks Kinder“ für Empörung. Schuschanik war eine armenische Prinzessin im 5. Jahrhundert. Sie weigerte sich, zum Zoroastrismus der persischen Herrscher überzutreten. Daraufhin warf sie ihr konvertierter Mann ins Gefängnis, wo sie nach sieben Jahren starb. Ihre Heiligenlegende gilt als das älteste...

Südafrikanische Wurzeln

Die Hauptfigur des Romans, Thandi, und die Autorin haben etwas gemeinsam: beide haben Mütter, die in Südafrika aufgewachsen sind, und US-amerikanische Väter. Thandi leidet unter ihrer hellen Haut. Weder ihre schwarzen noch ihre weißen Freund_innen können sie einordnen, obwohl Zugehörigkeit etwas enorm Wichtiges für die persönliche und soziale Entwicklung ist....