Autor: m l

Bedingungen weiblichen Schreibens

Ausgehend von der Figur der weiblichen Muse als Inspirationsquelle männlichen Kunstschaffens geht die Literaturwissenschaftlerin Erdmute Sylvester-Habenicht den geschlechtsspezifischen Bedingungen weiblicher Autor:innenschaft und den Strategien der Verhinderung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung weiblicher literarischer Produktion nach. Dabei geht es ihr hauptsächlich um den historischen Nachvollzug der Herausbildung eines männlich konnotierten Modells des Schriftstellers...

Die wahrhaftige Tragik der Femme Fatale

Elene Kirchners Arbeit untersucht den Figurentypus der Femme Fatale und kritisiert die Konstruktion der patriarchalischen Perspektive. Während die Figur der Femme Fatale oft nur unter den Gesichtspunkten der Stärke, der scheinbaren Emanzipation und ihrer fatalen Wirkung auf männliche Antagonisten diskutiert wird, insistiert Kirchner auf die der Figur innenwohnende Tragik, eigene Handlungsmotive und...

Jüdische und feministische Perspektiven auf Literatur

Die Lektüre von Ruth Klügers ­Aufsätzen zur Literatur ist ein Genuss für alle Leser:innen: ob mit literaturwissenschaftlicher Vorbildung oder ohne; ob mit den besprochenen Werken, die teilweise im Zentrum, teilweise an den Rändern eines germanistischen Kanons angesiedelt sind, vertraut oder nicht. Die Aufsätze, größtenteils in einem akademischen Rahmen veröffentlicht, sind zwischen 1968...

Erforschung der Wirklichkeit

Die 1884 in Wien geborene Else ­Feldmann war eine unermüdliche Zeitzeugin der sozialen Verwerfungen ihrer Zeit. Mit ihrer Themenwahl setzte ­Feldmann neue Maßstäbe, indem sie beispielsweise die Marginalisierung von Frauen, Kindern und Jüd:innen aufgreift und deren Einsamkeit, Lebensnot, den Hunger sowie ihre Elendsquartiere schildert. ­Feldmann beschreibt die Lebenswirklichkeit der Menschen...

Theater­*!

Aber Renate, du als Frau, das geht doch nicht!“ (S. 62). Damit gemeint war Regie führen am Schauspiel Frankfurt Anfang der 1970er Jahre, erzählt die Autorin Renate Klett im Gespräch mit Eike Wittrock im kürzlich erschienen Band Theater­ im queeren Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre. Klett kündigte...

Männliche Deutungsmacht über Hebammenwissen

 Auf hohem wissenschaftlichen Niveau analysiert Lucia Aschauer in ihrer publizierten Dissertation einerseits die formale und andererseits die erzählerische Beschaffenheit einer spezifischen Gattung des ärztlichen Fallberichts: der sogenannten ‚observation im Allgemeinen‘ sowie der geburtshilflichen ‚observation im Besonderen‘, die in Frankreich in medizinischen Fachjournalen seit Mitte des 18. Jahrhunderts populär wurde und...

Die Wand im Rücken: eine Überwindung

 Aufbrechen, hinter ihnen verschwinden, mit dem Kopf dagegen rennen, oder sie gar niederreißen: dafür sind Wände gemacht. Quer durch die Künste vom Schreiben zum Tanzen, von der Performance bis zur Street-Art haben sich Künstlerinnen mit der Wand als Möglichkeit und Begrenzung zugleich auf vielfältige und subversive Weise auseinandergesetzt. In Marlen...

Schwarze feministische Perspektive

Sinnliches Wissen bezieht sich auf eine inklusive Auffassung von Wissen – ästhetische, künstlerische, mythologische Dimensionen gehören unbedingt dazu – um der starren, destruktiven europatriarchalen Vorstellung von Fortschritt etwas entgegen­zusetzen. Konsequent benennt Minna Salami, die auch den preisgekrönten Blog msafropolitan.com betreibt, die verkürzte Definition von relevantem Wissen, das aus Idealen der humanistischen...

Texte zum Feminismus

 Die Historikerin Julia Harnoncourt vereint in dieser Sammlung Sichtweisen des Feminismus aus den letzten 230 Jahren. In fünf Kapiteln verwendet sie Textauszüge aus Publikationen bekannter namhafter Feminist:innen. Um einige hier zu nennen, die Reichweite geht von Olympe de Gouges, Simone de Beauvoir, bell hooks, Angela Davis, Kimberlé Crenshaw bis zu...

Kämpfe um feministische Elternschaft!

Schließen sich Mutterschaft und Feminismus aus? Wie wird Geschlecht in Familien reproduziert und aus einer konstruktivistischen Sicht heraus gebildet? Diesen und weiteren Fragen geht das Handbuch in 50 Beiträgen nach und greift das Thema Feministische Elternschaft als erstes deutschsprachiges Handbuch dieser Art auf. Nachdem Elternschaft und insbesondere Mutterschaft innerhalb von...