Verschlagwortet: Rassismus
Herbst 1973: Elf Jahre ist der Algerienkrieg vorbei – doch die Nachwirkungen sind immer noch zu spüren. Viele aus Algerien zurückgekehrte Franzosen träumen noch immer von der guten alten Zeit der Kolonialisierung und sind allein in Marseille mit ihren rund hunderttausend Personen eine nicht zu unterschätzende Macht. Sie wollen die...
Semra Ertan starb am 26. Mai 1982 in Hamburg mit 25 Jahren. Sie war in einen Hungerstreik getreten und hatte sich dann öffentlich verbrannt. Sie forderte, „dass Ausländer nicht nur das Recht haben, wie Menschen zu leben, sondern auch das Recht haben, wie Menschen behandelt zu werden.“ Der Presse hatte...
Anhand von zwei Leitbegriffen entwickelt Dietze ein geschlechtersensibles Instrumentarium, um die Verschränkung zwischen Rechtspopulismus und Antifeminismus zu klären. Der Rechtspopulismus bedient sich sowohl einer ethnosexistischen Konstellation als auch eines sexuellen Exzeptionalismus, um politisch soziale Gruppen mittels des Schürens von Ängsten und Verunsicherung zu vereinnahmen. Während der sexuelle Exzeptionalismus die Funktion...
1946 wurde erstmalig der Debutroman der afroamerikanischen Autorin Ann Petry veröffentlicht. Schauplatz ist die 116th Street in Harlem in Manhattan, wo Rassismus, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung an der Tagesordnung stehen. Letztlich setzen sich die durch, die das Geld haben. Im Mittelpunkt der Handlung steht die attraktive Alleinerzieherin Lutie mit ihrem...
Die „Silvesternacht von Köln“ löste eine Vielzahl von Reaktionen aus; besonders auffällig war die auf die Ereignisse folgende rassistische Mobilisierung für „Frauenrechte“ seitens der extremen Rechten, bzw. auch Konservativer und der bürgerlichen Mitte. Dabei wurde der Mythos der „weißen Frau als Opfer“ aktualisiert und als schlagendes Argument gegen „Masseneinwanderung“ und...
„Nicht verhandelbar“ sind für Julia Klöckner, CDU-Ministerin im Kabinett Merkel, Frauenrechte für Migrantinnen. Hier gäbe es noch viel Nachholbedarf in Deutschland. Dies zeige sich an einschlägigen Themen in den Medien: zum Beispiel die Silvesternacht in Köln, Ehrenmorde, Sozialgeldbetrug, muslimische Männer, die Frauen die Hand nicht geben, links-grüne Politikerinnen, die auf...
Im Roman „Dreißig Tage“ werden zunächst eigenartig anmutende Alltagsgeschichten erzählt. Stück für Stück werden spannendere Details dazu eingeflochten. Der Protagonist des Buches wird in vielfältige Sozial- und Beziehungsgefüge involviert. Auch seine eigene Biografie wird bekannt: Er wuchs bei seinem Onkel auf, während seine Mutter ein Diplomatenkind betreute – seine nunmehrige...
Erst 70 Jahre nachdem Mela Hartwig ihren Roman „Inferno“ fertig gestellt hat, erscheint dieser nun im Droschl Verlag, der sich seit den 1990er Jahren der Wiederentdeckung der beeindruckenden Exilschriftstellerin widmet. Ursula, 18 Jahre alt und am Beginn ihrer künstlerischen Ausbildung stehend, muss sich entscheiden: Es ist das Jahr 1938 –...
Die Autorin Stefanie Mayer hat in ihrer wissenschaftlichen Arbeit über die Politik der Differenzen die feministischen Aktivismen konkret in Wien beobachtet, um daraus Ideen für akademische feministische Theorien und Debatten zu entwickeln. Die Frage stellt sich, was die feministischen Praktiken und Diskurse den vorhandenen gängigen akademischen feministischen theoretischen Debatten voraushaben?...
Die Erzählungen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts der wiederentdeckten bekannten Autorin aus den Südstaaten der USA beginnen zumeist desaströs und enden schließlich in einem noch größeren Desaster. Outlaws, Versehrte oder hinterwäldlerische, konservative, verarmte FarmerInnen und ihre Untergebenen, african american stehen im Mittelpunkt der finsteren Tragödien. Religiöse Dogmen, Tod,...